So könnte Münchens neue Surferwelle aussehen

München - "Aloha!" So begrüßt Professor Robert Meier-Staude seine Studenten. Der hawaiianische Gruß wird weltweit mit Surfkultur assoziiert. Um das Surfen geht es Meier-Staude auch heute, allerdings nicht in Hawaii, sondern mitten in München.
Die Eisbachwelle am Englischen Garten ist schon lange ein beliebter Treffpunkt für Stadtsurfer und Schaulustige. Nun soll eine weitere Surferwelle entstehen. Dazu hat die Hochschule München zusammen mit der Green City AG ein Konzept erstellt: Direkt am Hilton im Tucherpark soll die Welle zusammen mit einem Wasserkraftwerk entstehen. Durch das Kraftwerk sollen im Jahr 2,5 Millionen kW Strom erzeugt werden, das wäre genug für 70 Haushalte.
"Kraftwerk und die Welle sollen ein Lernort werden"
Doch bei dem Kraftwerk geht es nicht nur um Energie, sondern auch darum, die Münchner zum Nachdenken zu bewegen. "Leute sollen das Kraftwerk sehen und verstehen, wie Energie funktioniert und folglich auch, wie man damit umgeht", erläutert der Professor. "Das Kraftwerk und die Welle sollen ein nachhaltiger Lernort werden."
Auch ein paar Münchner Surfer haben sich zur Vorstellung des Projekts eingefunden. "Wir hatten uns schon vor Jahren für eine Surferwelle an genau dieser Stelle ausgesprochen. Damals hieß es, das ginge nicht, da dort ein Wasserkraftwerk geplant sei. Wir sind sehr glücklich, dass jetzt beides diskutiert wird", freut sich ein Surfer.
Surferwelle kann auf Knopfdruck ausgeschaltet werden
Die Welle selbst wird nicht fest betoniert, sondern mit verschiedenen Elementen im Bach installiert. Sie kann dann auf Knopfdruck ein- und ausgestellt werden "Damit nehmen wir auch Rücksicht auf die Hotelgäste im Hilton nebenan. Am Abend können wir die Welle einfach ausschalten, dann ist es ruhig und die Leute können schlafen", sagt Student Maximilian Straßer.
Rücksicht nehmen: Das war den Studenten wichtig. Sie haben sich bewusst für ein "Schneckenkraftwerk" entschieden. Dieses ist besonders schonend für Fische und Vegetation. Eine lange Fischtreppe soll großen Fischen helfen, am Kraftwerk vorbeizukommen.
"Aloha ist nicht nur ein Gruß, sondern steht auch für Harmonie und Mitgefühl", schließt Meier-Staude. "Das war auch für unser Projekt entscheidend."
Lesen Sie hier: Die besten Surferwellen Deutschlands
Lesen Sie hier: Tatort - Die ewige Welle - Gibt es in München wirklich Surfer?