Mieten in einem Jahr verdoppelt: Mietpreisbremse wirkungslos?

Wohnungssuchende setzen häufig auf das Internet. Doch in den größten deutschen Städten werden die dort angebotenen Wohnungen immer teurer. In einer Stadt legten die Preise besonders zu.
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Schwierige Wohnungssuche: Wohnen wird immer teurer.
Schwierige Wohnungssuche: Wohnen wird immer teurer. © Frank Rumpenhorst/dpa

München - Wer im Internet nach einer neuen Mietwohnung sucht, musste 2023 in den 14 größten deutschen Städten deutlich mehr bezahlen als noch neun Jahre zuvor. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Caren Lay hervor. Die Angaben beziehen sich dabei auf Erst- und Wiedervermietungsmieten von im Internet veröffentlichten Inseraten. 

Mietpreise: München weiterhin ganz vorn

Am meisten stiegen die Mieten demnach im Schnitt in Berlin ‒ sie verdoppelten sich von 8,10 Euro pro Quadratmeter 2014 auf 16,35 Euro 2023. Die höchsten Mietpreise hat allerdings nach wie vor München: Hier lag der Quadratmeterpreis im vergangenen Jahr im Schnitt bei 20,59 Euro ‒ ein Plus von fast 50 Prozent im Vergleich zu 2014. 

Insgesamt lagen die Quadratmeterpreise in 8 der 14 betrachteten Großstädte bei mehr als 10 Euro. 2014 war das nur in München, Stuttgart und Frankfurt der Fall gewesen. Die jährliche Steigerung der Mietpreise lag dabei zwischen 2,4 Prozent in Dresden und 8,1 Prozent in Berlin. 

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Die Bundesregierung verweist darauf, dass die Angaben nicht repräsentativ für das gesamte Wohnungsangebot seien. Insbesondere seien Wohnungen im günstigen Mietsegment in der Datenquelle unterrepräsentiert, da diese beispielsweise über Aushänge oder Makler vermittelt würden. Außerdem seien Mieten aus bestehenden Mietverhältnissen darin nicht berücksichtigt. 

Linken-Bundestagsabgeordneten Caren Lay: "Die Mieten müssen gedeckelt werden"

Für Lay zeigen diese Zahlen dennoch, dass die 2015 eingeführte Mietpreisbremse wirkungslos sei. Sie kritisierte deshalb insbesondere die SPD, die es nicht geschafft habe, Mieterinnen und Mieter effektiv zu schützen: "Sie müsste die Mietpreisbremse verlängern und stark nachschärfen, damit sie funktioniert. Zudem braucht es einen Mietenstopp und eine bessere Bekämpfung von Mietwucher. Die Mieten müssen gedeckelt werden."

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18 Kommentare
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  • Bongo am 26.11.2024 13:34 Uhr / Bewertung:

    Antwort andoket:
    Wieviele leerstehende Wohnungen wurden in München in diesem Jahr auf Grund der von Ihnen ins Spiel gebrachten „Zweckentfremdungssatzung“ einer Vermietung zugeführt? Ich behaupte, keine einzige! Aber Sie haben bestimmt genaue Zahlen mit Angabe der Quelle!

  • Bongo am 26.11.2024 11:38 Uhr / Bewertung:

    Antwort an Doket:
    Beim Bau von Autobahnen geben meisten Grundstückseigentümer im Vorfeld ihren Grund freiwillig gegen eine großzügige Entschädigung ab und die wenigen ,die es auf eine Enteignung ankommen lassen, erhalten auch einen entsprechenden Preis. Das hat mit Art.14 Grundgesetz wenig bis nichts zu tun. Dieser Artikel wird in der Realität kaum umgesetzt, sondern bedient nur sozialistische Träumereien! AberSie können mir ja sicher plausibel erklären, warum er bei den 22000 freistehenden Wohnungen in München, um die es hier geht, bisher nicht umgesetzt wurde.

  • Bongo am 25.11.2024 22:52 Uhr / Bewertung:

    Antwort an doket:
    Inwiefern bei jeder Autobahn?
    Und wie kommt der Artikel bei den 22000 leerstehenden Wohnungen in München zum Tragen?
    Werden die enteignet oder zum Vermieten gezwungen?

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