So gut schmeckt Bier ohne Alkohol

MÜNCHEN - Wer alkoholfrei trinken will, muss Clausthaler bestellen? Das war mal so – inzwischen hat fast jedes bekannte Bier sein alkoholfreies Pendant. Für die AZ hat der Münchner Biersommelier Florian Riedl in seiner Gaststätte „Pauls Wirtshaus und Bar“ verschiedene Marken probiert und bewertet.
Das beste Urteil bekommt ein Erzeugnis aus dem hohen Norden. Das alkoholfreie Beck’s überzeugt Riedl: „Es ist dem Original am ähnlichsten und hat den stärksten Biergeschmack.“ Kein Bier fällt durch: „Alle Probanden kann man trinken, alle schmecken erfrischend und spritzig. Das war vor ein paar Jahren hoch nicht so“, findet der Sommelier. Die einzelnen Kritik gibt’s im Kasten unten.
Aber wie stellt man eigentlich alkoholfreies Bier her? Die Industrie kennt zwei Methoden, Bier ohne oder mit minimalem Alkoholgehalt herzustellen. Die erste Möglichkeit ist, aus dem „normalen“ Bier den Alkohol einfach herauszufiltern. Dabei gehen aber auch viele andere Bestandstoffe verloren, der Geschmack leidet. Die zweite Variante: Das Bier zur Gärung bringen, dann kühlen und den Gärvorgang unterbrechen. Das wird dann so lange wiederholt, bis der maximale Biergeschmack erreicht ist. Durch das Abkühlen bleibt das Bier alkoholfrei.
Beim alkoholfreien Weißbier besonders wichtig
Diese Methode ist zwar aufwändiger und teurer als die erste Variante, das Ergebnis dafür geschmackvoller. Beim alkoholfreien Weißbier besonders wichtig: „Beim vollen Einschenken den Hefesatz mit ins Glas bringen, rundet den Geschmack ab.“
Wer Bier ohne Alkohol trinken will, sich aber trotzdem einen möglichst originalen Biergeschmack wünscht, greift am besten zu Pils. „Der Test hat gezeigt, dass Beck’s und Jever ihren Vorbildern am nächsten kommen“, meint Riedl. Was alle alkoholfreien Biere den alkoholhaltigen Pendants voraus haben: Egal ob eine oder fünf Halbe – vom Kopfweh bleibt man garantiert verschont.
C.Landsgesell