So funktioniert eine Feuerwerksbatterie

So knallt's richtig: Damit Sie an Mitternacht Bescheid wissen, erklären wir im Folgenden Aufbau und Funktion einer Feuerwerksbatterie - und zeigen die Böller-Trends.
von  AZ

So knallt's richtig: Damit Sie an Mitternacht Bescheid wissen, erklären wir im Folgenden Aufbau und Funktion einer Feuerwerksbatterie - und zeigen die Böller-Trends.

München - Sie haben schon feurige Namen und heißen „High Speed Bombs“, „Arena of Rockets“, „Fire Fantasy“, „Rise of Gladiators“ oder „Dragon Fire“. Ebenfalls beliebt sind griechisch-römische Gottheiten oder Helden: Zeus, Jupiter oder Hermes müssen da schon mal herhalten. Alles nur zu dem einen Zweck: die so genannten Feuerwerksbatterien an den Mann zu bringen. Das Prinzip: Einmal anzünden – und bis zu zweieinhalb Minuten Pyro-Power. Das ist bequem – und verringert die Gefahr, sich an der Zündschnur die Finger zu verbrennen. Wie so eine Batterie allerdings genau aufgebaut ist und wie sie genau funktioniert, das erklären wir hier in Bildern. Damit Sie Bescheid wissen um Mitternacht. Gutes neues Jahr!

 


 

Böller: Tabus und Trends

Vor Burgen, Schlössern, Kliniken und Kirchen darf grundsätzlich nicht geballert werden – ansonsten setzt es Bußgelder. Der absolute Bringer sind auch heuer Feuerwerks-Batterien – für bis zu 100 Euro.

MÜNCHEN - Wer eine Rakete von den Zinnen Neuschwansteins oder anderer Schlösser in Bayern zünden wollte, muss umplanen. Die hiesige Schlösserverwaltung hat darauf verwiesen, „dass rund um die bayerischen Schlösser, Burgen und Residenzen keine Feuerwerkskörper abgebrannt werden dürfen“.

Grund sei eine erhöhte Brandgefahr durch Funkenflug an den historischen Gebäuden. Wer auf Schlossplätzen und Burginnenhöfen den Jahreswechsel feiern wolle, müsse daher auf Feuerwerk verzichten – und sei dringend gebeten, mitgebrachte Gläser und Flaschen wieder mitzunehmen und zu entsorgen. Geböllert werden darf grundsätzlich nur am 31. Dezember und am 1. Januar, wie das Münchner Kreisverwaltungsreferat klarstellt. Es gelte die Sprengstoffverordnung, darin sei auch das Silvesterfeuerwerk geregelt, sagte Sprecherin Daniela Schlegel.

Verboten sei auch das Abschießen von Böllern und Raketen in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie Fachwerkhäusern. Andernfalls drohten Verwarnung oder Bußgelder. Zum Jahreswechsel verballern die Deutschen Feuerwerk von mehr als 113 Millionen Euro. „Hauptsache, das Wetter spielt mit“, hoffte noch der Geschäftsführer des Verbands der pyrotechnischen Industrie (VPI), Klaus Gotzen. „Mild und trocken wäre am besten.“

Die Meteorologen machen diese Hoffnung aber zunichte: Sie gehen von einem eher nassen Jahreswechsel aus. Schlecht fürs Geschäft. Im Trend liegen so genannte Batterie-Feuerwerke. So ein Klotz wird nur einmal angezündet – dann feuert er ein bis zu drei Minuten dauerndes Feuerwerk ab. „Bequemlichkeit setzt sich durch“, meint Marco Finessi, Verkaufsleiter der Berliner Firma Pyro-Partner, die rund 4000 Händler beliefert.

„Die Leute haben keine Lust, 100 Mal zu zünden.“ Die Namen dieser Klein-Feuerwerke klingen teils recht martialisch, zum Beispiel „Höllenmaschine“, „Night Attack“ oder „Resident Evil“. Für die Hersteller sind diese Batterien lukrativ: Sie kosten zweistellige Euro-Beträge, zum Teil sogar knapp 100 Euro.

 

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