"Smarte Mobilität" in deutschen Städten: München auf Rang vier

München - Wie digital sind die deutschen Großstädte? Das haben Experten der Bitkom Research in einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC untersucht und den "Smart City Index" 2022 erstellt. München schneidet sehr gut ab und belegt Platz zwei. Doch nicht in allen Bereichen findet sich die bayerische Landeshauptstadt auf einem Spitzenrang.
München hinter Hamburg und vor Dresden
In der Gesamtwertung muss sich München mit einem Index von 85.3 (von 100) nur Hamburg geschlagen geben. Die Hansestadt thront mit einem Vorsprung von 0.8 ganz oben. Auf Platz drei findet sich Dresden (81.6).
Gegliedert ist die Wertung in die Bereiche Verwaltung (München auf Platz 5), Energie und Umwelt (Platz 12), IT und Kommunikation (Platz 2), Gesellschaft (Platz 7) sowie Mobilität (Platz 4).
Mobilität: Nicht München – andere bayerische Stadt auf Platz 1
Mit den digitalen Verkehrskonzepten (Mobilität) tun sich vor allem kleinere Großstädte in Deutschland noch schwer. Besonders gut läuft es in den Millionenstädten: Hamburg, Berlin und München landen im Spitzenfeld des Rankings. Den ersten Rang aber belegt Nürnberg.
Zu den intelligenten Angeboten zählen die Experten autonome Fahrzeuge und freies WLAN im Nahverkehr, E-Roller- oder Car-Sharing-Angebote und Mikrodepots im Lieferverkehr. Letzteres sei in fast der Hälfte der Großstädte eingeführt worden, teils als Pilotprojekt. Mehr als 60 Prozent der Städte verwenden intelligente Parksysteme. Dabei wird etwa mit Hilfe von Sensoren und Kameras die Parkplatzsuche erleichtert oder Fahrern eine digitale Reservierung und Bezahlung ermöglicht.
In Nürnberg zahlte sich der Einsatz intelligenter Ampeln und die Einführung einer Mobilitätsapp aus. Die Stadt hat sich innerhalb eines Jahres von Rang sieben an die Spitze des jährlichen Rankings bewegt. Seit 2008 fährt in Nürnberg außerdem die bundesweit einzige fahrerlose und voll automatisierte U-Bahn. Im Nahverkehr und bei Sharing-Angeboten haben kleinere Großstädte mit unter 200.000 Einwohnern laut PwC im Allgemeinen noch spürbare Defizite.
Die Daten wurden zwischen April und Juli 2022 gesammelt.