"Skandalöse" Schulausstattung: Rathaus verlangt Aufklärung
München - Der Elternrundbrief aus dem Oskar-von-Miller-Gymnasium birgt Zündstoff fürs städtische Schulreferat und seine Stadtschulrätin Beatrix Zurek (SPD).
Der Unterricht per Homeschooling, so wird in dem Schreiben erklärt, sei nun dem Präsenzunterricht gleichgestellt. Was bedeutet: Wenn Schulen oder Klassen Corona-bedingt geschlossen werden, unterliegen Angebote über das Programm "Mebis und Videokonferenzen über MS Teams" der Schulpflicht.
Kaum WLAN an Münchner Schulen
Allerdings gebe es ein Problem: Die Möglichkeit, überhaupt Distanzunterricht geben zu können, sei "durch die Ausstattung vorgegeben", die das Schulreferat "als Sachaufwandsträger der Schule zur Verfügung stellt". Die Schule sei aber nicht mit WLAN versorgt "wie an fast allen anderen Münchner Schulen". "Alle Klassenzimmer und Fachräume sind mit einem Laptop ohne Kamerafunktion ausgestattet", heißt es weiter. Webcams oder Laptops mit Kamera, "die beim Sachaufwandsträger durch die Schule wiederholt angemahnt" wurden, seien "bis heute nicht" beschafft worden.
Falls Klassen ausgeschlossen würden oder erneut wöchentlich rotieren müssten, sei es also nicht möglich, "Unterricht aus dem Klassenzimmer für die betroffene Lerngruppe nach Hause zu übertragen".
Schulausstattung: Bayernpartei fordert Aufklärung
"Ein skandalöser Zustand, absolut ungenügend!", wettert Bayernpartei-Stadtrat Richard Progl. Vor allem stößt ihm auf, dass die Schulreferentin die Schul-IT an die Tochtergesellschaft der Stadtwerke, LHM-S, auslagern hat lassen. Progl: "Die kassiert viel Geld für ihre nicht erbrachten Leistungen."
In einem Dringlichkeitsantrag für die nächste Vollversammlung am 30. September will die Fraktion FDP/Bayernpartei nun von OB Dieter Reiter Hintergründe dazu geklärt haben. Progl: "Wir müssen jetzt dringend Schaden von den Schülern abwenden."
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