Sixt startet Carsharing-Angebot in München ab Juni 2019
München - Sixt hat ein rasantes Wachstum hinter sich: Binnen weniger Jahre ist das Unternehmen zu Europas größtem Autovermieter aufgestiegen. Jetzt will Firmenchef Erich Sixt (74) weiter expandieren – und in München Car-sharing anbieten.
Das Angebot soll spätestens ab Juni verfügbar sein, in Berlin und Hamburg läuft es bereits seit März. Mit einer App lässt sich laut Sixt das Auto öffnen, das der Fahrer später räumlich flexibel in allen Geschäftsgebieten von Sixt wieder abstellen kann. Mieten kann man den Wagen für wenige Minuten bis zu 27 Tage. In den USA sollen im kommenden Jahr erste Stationen Carsharing bieten.
"Sixt Share" soll die Systeme Carsharing (spontan einsteigen und losfahren) und Mietauto (beliebige räumliche Rückgabe; fester Tagespreis) miteinander verknüpfen. Mit dem Spruch "Carsharing in geil" wirbt Sixt für sein neues Angebot. "Das sind Zukunftsinvestitionen, die sich auszahlen werden", sagt Chef Sixt, der seinen Konzern nicht mehr als Autovermieter, sondern als Mobilitätsdienstleister bezeichnet.
Sixt expandiert auf allen Ebenen
Sixt hatte seine Anteile an dem Carsharing-Dienst DriveNow Anfang 2018 an seinen damaligen Partner BMW verkauft. Der Münchner Autobauer hat das Unternehmen vor Kurzem mit dem Carsharing-Dienst des Konkurrenten Daimler zu ShareNow mit insgesamt 20.000 Autos zusammengelegt.
Sixts inzwischen 240.000 Autos große Vermietflotte wird aktuell Schritt für Schritt komplett mit Telematikgeräten ausgerüstet und vernetzt. Die deutsche Flotte wird nächstes Jahr umgerüstet sein. Die erst im Februar gestartete Sixt-One-App hat beim Download die Lufthansa-App überflügelt.
Orlando so stark wie Österreich und Schweiz zusammen
Zugleich expandiert Sixt vor allem in den USA. Am Flughafen Orlando würden jährlich für 900 Millionen Dollar Autos angemietet, so viel wie in der Schweiz und Österreich zusammen – und dort starte Sixt jetzt, sagte der Firmenchef.
Trotz der hohen Investitionen erwirtschafteten die Pullacher im ersten Quartal 47 Millionen Euro Gewinn vor Steuern – nur eine Million weniger als im Vorjahr, lässt man den Einmalbetrag aus dem Verkauf der DriveNow-Beteiligung außen vor. Für das Gesamtjahr stellte Sixt einen stabilen Gewinn vor Steuern in Aussicht.
Die Flotte umfasst auch 2.500 E-Autos. Im Vermietgeschäft sei die Nachfrage gering. Kunden seien liegengeblieben, sagte Sixt. Firmenkunden verlangten meist Diesel.
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