Silvester in München: Stadt plant erneut Böllerverbot

München - Silvester wird auch in diesem Jahr mit weniger Knallerei gefeiert: zumindest innerhalb des Mittleren Rings. Denn die Stadt plant auch heuer wieder, dort das Böllern zu verbieten, also das "Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen der Kategorie F2 mit ausschließlicher Knallwirkung", wie es im Beamtendeutsch so schön heißt.
Böllerverbot in München: Noch gibt es keinen Stadtratsbeschluss
Das teilte das Kreisverwaltungsreferat (KVR) der Deutschen Presseagentur mit, die sich bei mehreren Städten und Kommunen bezüglich ihrer Silvesterfeuerwerkspläne erkundigt hat. Demnach planen auch Städte wie Augsburg und Regensburg, die Silvesterböllerei teilweise einzuschränken.
Einen Stadtratsbeschluss für München gibt es dazu noch nicht. Auch steht das Thema noch nicht auf der aktuellen Stadtratsagenda. Wie das Verbot genau aussehen wird, wird derzeit noch ausgearbeitet, sagte ein Sprecher des KVR auf AZ-Anfrage. Die Allgemeinverfügung werde voraussichtlich Anfang bis Mitte Dezember veröffentlicht, dann wird bekannt, ob es z.B. für den Viktualienmarkt noch strengere Regeln geben wird.
2020 und 2021 gab es ein deutschlandweites Verkaufsverbot für Feuerwerk
Dass die Verwaltung wieder plant, die Münchner nicht wild herumböllern zu lassen, ist keine Überraschung. Bereits 2019 gab es das erste städtische Teil-Böllerverbot. Damals hatte der Stadtrat beschlossen, in der Fußgängerzone zwischen Marienplatz und Stachus, plus am Viktualienmarkt und Rindermarkt Feuerwerk zu verbieten. Hier durften weder Raketen noch Böller mitgeführt oder gezündet werden. Innerhalb des Mittleren Rings durfte nicht geböllert werden, Raketen waren allerdings erlaubt.
Dann kam Corona und die folgenden Jahreswechsel waren keine Knaller. 2020 und 2021 war es deutschlandweit verboten, Silvesterfeuerwerk zu verkaufen.
Böllerverbot innerhalb des Mittleren Rings geht vielen nicht weit genug
Auch die Stadt verhängte wieder ein Böllerverbot innerhalb der sogenannten Umweltzone innerhalb des Mittleren Rings. Weitere Böllerregeln für die Altstadt wie 2019 gab es nicht, dafür gab es andere Einschränkungen: Alkoholkonsum war in der City verboten, außerdem gab es sowohl 2020/21, als auch 2021/22 Kontaktbeschränkungen, weshalb die große Silvestersause oftmals ausblieb. Zumindest letztere Regelungen scheinen derzeit in der politischen Debatte keine Rolle zu spielen.
Vielen dürfte ein Böllerverbot innerhalb der Umweltzone nicht weit genug gehen. Der Bezirksausschuss Sendling hat sich wie in den Vorjahren für ein Feuerwerksverbot am Flaucher ausgesprochen. Der Bezirksausschuss Berg am Laim wollte für das Viertel ein zentrales Feuerwerk statt Privatböllerei. Dieser Idee hat das KVR bereits eine Absage erteilt: Böllern in Berg am Laim, also außerhalb des Mittleren Rings zu verbieten, sei wegen der aktuellen Gesetze nicht möglich.