Silvester in München: Die Einsatz-Bilanz von Polizei und Feuerwehr

Nach der Silvesternacht haben die Münchner Polizei und Feuerwehr Bilanz gezogen. Demnach waren die Stunden von Silvesterabend bis Neujahrsmorgen "gewohnt arbeitsreich".
München - Im Zeitraum von 19:00 Uhr am 31.12.2017 bis um 07:00 Uhr am 01.01.2018 fuhren die Polizeibeamten zu über 240 "silvestertypischen" Einsätzen, ihre Kollegen von der Feuerwehr wurden 119 Mal alarmiert. Damit liegt die Einsatzzahl in etwa auf dem Niveau der vergangenen Jahre. Bei der Polizei waren neben rund 40 Einsatzwagen mit jeweils drei bis vier Beamten als Besatzung noch fünf Einsatzhundertschaften flexibel im gesamten Stadtgebiet im Einsatz.
Die Polizeieinsätze drehten sich hauptsächlich um Streitereien und Randalierer (64), Einsätze im Zusammenhang mit pyrotechnischen Gegenständen (21), Sachbeschädigungen (14), Körperverletzungen (33), Ruhestörungen (53) und Brände (36). Übergriffe auf Frauen, wie beispielsweise in der berüchtigten Kölner Silvesternacht 2015/16, sind bislang nicht bekannt.
Die Feuerwehr musste zu 83 Kleinbränden (Mülltonnen, Papierkörbe), einem PKW-Brand, zwei Bränden von Garten- bzw. Mülltonnenhäusern, sechs Balkonbränden und 16 Brandmeldealarmen ausrücken. Zudem wurden durch die Integrierte Leitstelle München 458 Rettungsdienst- und Notarzteinsätze disponiert.
Mehrere Pyro-Einsätze am Marienplatz
Am Friedensengel, dem Europaplatz und in den angrenzenden Parkanlagen feierten rund 7.000 Personen "mit viel Alkohol und Pyrotechnik", wie die Polizei mitteilt. Auch auf dem Marienplatz befanden sich ca. 6.000 und im Olympiapark ca. 4.000 Personen, um das neue Jahr zu begrüßen. Aufgrund des guten Wetters waren dieses Mal deutlich mehr Menschen auf den Straßen, als letztes Silvester.
Am Marienplatz wurden mehrere Personen angetroffen, die verbotene Pyrotechnik benutzten. Sie wurden wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz angezeigt. Hinzu kamen Anzeigen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung gegen Personen, die Pyrotechnik in einer Art und Weise verwendeten, die andere Feiernde gefährdete.
Der Bereich um den Friedensengel war für den Verkehr, wie jedes Jahr, in der Zeit von 22:45 bis 02:45 Uhr gesperrt.
Böller sprengt Junge Teile der Hand weg
Einen besonders dramatischen Einsatz verzeichnete die Feuerwehr in unmittelbarer Nähe der Feuerwache Ramersdorf. Die dortige Wachmannschaft begrüßte gerade vor der Fahrzeughalle das neue Jahr, als sie plötzlich einen dumpfen Knall von der Bushaltestelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite vernahm.
Sofort machten sich Teile der Wachmannschaft auf, um nachzusehen, zeitgleich kamen ihnen zwei Jugendliche entgegen. Einer von ihnen erklärte, dass seinem Freund ein Böller in der Hand explodiert sei.
Die Besatzungen des Rettungswagens der Berufsfeuerwehr und eines Rettungswagens des Malteser Hilfsdiensts übernahmen sofort die Erstversorgung. Die Wucht der Explosion des Böllers hatte dem Buben Teile der rechten Hand abgerissen. An der linken Hand kam es zu Durchblutungsstörungen. Der Jugendliche wurde in eine Münchner Spezialklinik gebracht.
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