Signa enteignen? Linken-Vorschlag mit Unterstützung aus dem Rathaus in München

Die Linke im Bund hat ganz eigene Pläne für die Signa-Immobilien - und erhält dafür auch Unterstützung aus dem Münchner Rathaus.
Nina Job
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Oberpollinger könnte verkauft werden. Montag fällt die Entscheidung.
Oberpollinger könnte verkauft werden. Montag fällt die Entscheidung. © Sven Hoppe/dpa

München - Gammelnde Bauruinen statt spektakulären Prestigebauten: In den besten Innenstadtlagen in München, Hamburg, Berlin und anderen Städten hat René Benkos zerbröselnde Signa tote Baustellen hinterlassen. Viele von ihnen werden wohl jahrelang die Innenstädte verschandeln. Außerdem fürchten erneut Hunderte Galeria-Angestellte um ihre Jobs. Die Linke fordert nun, die Signa zu enteignen.

Freitagmittag stellten die Parteivorsitzenden Martin Schirdewan und Janine Wissler in Berlin einen "7-Punkte-Plan" vor. Mehr als 70 Mandatsträger der Partei und Aktive von lokalen Initiativen aus ganz Deutschland haben ihn unterschrieben. Mit dabei sind auch die beiden Münchner Rathauspolitiker Stefan Jagel und Brigitte Wolf. 

Signa enteignen? Linke mit ungewöhnlicher Forderung

Der Münchner Fraktionsvorsitzende Stefan Jagel zur AZ: "Es wird höchste Zeit, sich die Innenstädte zurückzuerobern. Statt wie die anderen Parteien auf neue Großinvestoren zu setzen, wollen wir die Signa-Immobilien enteignen und Warenhäuser in Genossenschaftsmodelle umwandeln."

Die Linken hatten in der Vergangenheit immer wieder vor dem Geschäftsgebaren des Österreichers René Benko gewarnt und ihm vorgeworfen, dass es ihm immer nur um wertvolle Immobilien gegangen sei, auch bei Galeria.

In ihrem "7-Punkte-Plan" fordern die Linken, eine "Rekommunalisierung" von Grund und Boden. Das heißt: Die Kommunen sollen Vorkaufsrechtssatzungen erlassen.

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Linke fordern Stopp für sämtliche Signa-Projekte

Sämtliche von der Signa geplanten Projekte müssten gestoppt werden, fordern die Linken. Hochhäuser mit Bürotürmen oder Luxuskaufhäuser brauche keine Kommune. Häuser, die die Signa abreißen wollte, müssten stehenbleiben. Außerdem fordern die Linken, dass die Arbeitsplätze der Galeria-Mitarbeiter erhalten bleiben und die Angestellten nach Tarif bezahlt werden.

Nach den Vorstellungen der Linken sollten die Warenhäuser künftig genossenschaftlich geführt werden "in der guten Tradition der Konsumgenossenschaften".

Von den Kommunen fordern die Linken, dass sie Machbarkeitsstudien und Gutachten erstellen lassen, wie die Warenhäuser erhalten bleiben können und sich alternative Konzepte umsetzen lassen. Bis diese vorliegen, stellt sich die Linke "kulturelle, soziale und konsumfreie Zwischennutzungen" vor. "Wir fordern eine Stadtentwicklungspolitik, die nicht der Profitgier eines Großkonzerns auf den Leim geht", heißt es. 

Oberpollinger in München und Co.: Signa-Unternehmen trudeln in Insolvenz 

Seit Wochen trudelt ein Signa-Unternehmen nach dem anderen in die Insolvenz. Auch die KaDeWe Group mit den Luxus-Kaufhäusern Oberpollinger in München, KaDeWe in Berlin und Alsterhaus in Hamburg hat Insolvenz angemeldet. Auch für Sport Scheck wird ein neuer Investor gesucht. 

In den vergangenen Jahren hat der gescheiterte Unternehmer René Benko fast 680 Millionen Euro Steuergelder erhalten: Geld, mit dem Galeria gerettet werden sollte.  

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6 Kommentare
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  • Hausgeist am 03.02.2024 06:18 Uhr / Bewertung:

    Könnte man nicht doch wieder die Mauer durch Deutschland ziehen damit die linksgrünen Mitbürger sich gerne wieder auf die andere Seite von selbiger begeben können um ihren Traum dort ungestört ausleben zu können ohne gleich das ganze Land damit zu ruinieren?!?
    Der Anteil der Bevölkerung der das schon kennt Wählt ja dementsprechend das sie das eher nicht mehr wollen, aber den Teil von Berlin bis zur Ostsee und Polen braucht doch eigentlich niemand oder?

  • Sarah-Muc am 02.02.2024 18:19 Uhr / Bewertung:

    Da träumen die Rechten ihre Kommunistenträume! Herrlich, wie in alten Zeiten. Aber die und auch die DDR kommen nimmer zurück! Aufwachen!

  • Wichtig am 02.02.2024 18:13 Uhr / Bewertung:

    Im Kapitalismus wird der Mensch durch den Menschen ausgebeutet. Nur im Sozialismus ist es umgekehrt.

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