Siebenschläfer: Kommt jetzt endlich der Sommer?

München - Seit Sonntag haben wir ganz offiziell Sommer. Nur merkt man leider nicht viel davon. Und so bleiben Regenschirm und warme Kleidung weiterhin die wichtigsten Mode-Accessoires im Sommer 2015.
Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad, dazu blauer Himmel und jede Menge Sonne. Es gibt ihn tatsächlich noch, den Hochsommer. Allerdings viel weiter im Osten. In Moskau beispielsweise schwitzen die Menschen momentan bei hochsommerlichen 30 Grad. Und selbst in Sibirien schaffen es die Temperaturen locker über 20 Grad.
Der Münchner Sommer stürzt sensible Zeitgenossen dagegen in eine ausgewachsene Herbstdepression: Sonntagmittag mickrige 15 Grad. Genauso warm war es letztes Jahr zu Weihnachten. Dazu ein bleigrauer Himmel, aus dem es immer wieder regnet.
Der Sommer 2015 hat in München einen lupenreinen Fehlstart hingelegt, so wie zuvor der Frühling. Der Mai war meist recht kühl und nass. Der Juni ebenso – abgesehen von der zweiten Woche in den Pfingstferien. Das Jo-Jo-Wetter geht also munter weiter. Reihenweise wurden am Wochenende Sonnwendfeiern und Grillpartys abgesagt.
Besserung ist leider nicht in Sicht. Denn wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Sonntag mitteilte, bleibt es „bis mindestens zum nächsten Wochenende noch nass und ungemütlich“. Vor allem im Norden und Osten der Republik werde es mit Temperaturen zwischen 14 und 18 Grad alles andere als frühsommerlich warm.
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Die Bayern kommen nach dem Dauerregen der zwei Wochen besser davon. Die Temperaturen bewegen sich laut Prognose um die 20 Grad und es wird trockener.
„Der wechselhafte Wettercharakter mit Schauern und Gewittern ist typischerweise im April zu finden“, sagt ein DWD-Meteorologe.
Einen kleinen Lichtblick gibt es jedoch: Zum Ende der kommenden Woche soll sich hoher Luftdruck mit viel Sonne und zunehmend sommerlichen Temperaturen durchsetzen, kündigen Experten an. Doch das sei „lediglich eine mittelfristige und damit vergleichsweise unsichere Prognose“, so der Deutsche Wetterdienst.
Bleibt die entscheidende Frage: Wann kommt er denn jetzt endlich, der heiß ersehnte Sommer mit Badewetter und blauem Himmel? Die Meteorologen legen sich nicht fest. „Kaum knacken die Temperaturen die 30-Grad-Marke, müssen wir dieses kurze Badewetter mit heftigen Unwettern wieder büßen“, so das ernüchternde Fazit von Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Internetportal „Wetter.net“.
Nach seiner Einschätzung kommt es sogar noch schlimmer:„Ich gehe nicht davon aus, dass wir einen extrem heißen Juli oder August erleben werden.“
In den letzten beiden Jahren lief es so. Einem trockenen und sonnigen Frühjahr folgte ein wechselhafter und nur mäßig warmer Sommer. „Damit rechne ich auch in diesem Jahr“, erklärt Dominik Jung.
Bleibt die Hoffnung auf Siebenschläfer. Wobei nicht der 27. Juni der entscheidende Tag ist, vielmehr kommt es auf die Wetterlage bis zum 8. Juli an. Wenn sich in dieser Zeit eine stabile Hochdrucklage mit Hitze und Sonne entwickelt, stehen die Chancen nicht schlecht für einen schönen Sommer. Die Siebenschläferregel trifft für München mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent zu. Leider gilt das auch für mieses Wetter.