Sieben Wochenenden: Stammstrecke wieder gesperrt!
Die gute Nachricht zuerst: Die S-Bahnhöfe werden modernisiert. Die schlechte: Für den Umbau muss die Stammstrecke an sieben Wochenenden gesperrt werden.
München - Täglich steigen an der Donnersbergerbrücke 40.000 Menschen aus, ein oder um. Doch für Menschen mit Behinderung oder Frauen, die mit einem Kinderwagen unterwegs sind, ist das nicht so leicht. Denn an diesem wichtigen Münchner Bahnhof gibt es keine Aufzüge. Das will die Bahn heuer ändern.
Die Bahnsteige sollen so aufgestockt werden, dass sie fast auf einer Höhe mit der S-Bahn sind. Das erleichtert das Ein- und Aussteigen. Außerdem werden drei Aufzüge eingebaut und ein zusätzlicher Steg, der die Bahnsteige miteinander verbindet. Zudem wird der Boden erneuert und mit einem Blindenleitsystem versehen. Bis es so weit ist, müssen die Münchner jedoch Einschränkungen in Kauf nehmen. Die Sperrung der Stammstrecke an sieben Sommerferien-Wochenenden wiegt am schwersten.
Die Termine der Stammstreckensperrung
An den vier Wochenenden vom 2. bis 26. August ist zwischen Freitag, 22.45 Uhr, und Montag, 4.45 Uhr, die Strecke zwischen Ostbahnhof und Hirschgarten komplett gesperrt. Der Hauptbahnhof wird oberirdisch angefahren.
Vom 30. August bis 16. September ist jeweils von Freitag, 22.45 Uhr, bis Montag, 4.45 Uhr, die Strecke zwischen Hackerbrücke und Hirschgarten komplett gesperrt.
An neun Wochenenden nach dem Oktoberfest, vom 11. Oktober bis zum 9. Dezember fahren die S-Bahnen zwischen Pasing und Ostbahnhof zwischen Freitag, 22.25 Uhr, und Montag, 4.45 Uhr, nur eingleisig.
Auch in einigen Nächten unter der Woche, zwischen 22 Uhr und 4 Uhr verkehren die S-Bahnen auf der Stammstrecke eingleisig, so dass es zu Teilausfällen kommen wird.
Die Bahn nutzt die Sperrzeiten, um im gesamten Stammstreckentunnel den Brandschutz weiter auszubauen. Außerdem werden zwischen Hauptbahnhof und Marienplatz 5,7 Kilometer Schienen erneuert.
Großbaustelle Hauptbahnhof
Hier müssen die täglich 160.000 Pendler, Reisende und Einkäufer ab Mai „heftige Einschnitte“, so Bahnsprecher Bernd Honerkamp, in Kauf nehmen. Das dunkle Zwischengeschoss soll zu einer schicken Einkaufs-Mall werden: Dazu erneuert die Bahn den Boden, die Wandbeläge, Brüstungen, Decken, Beleuchtung und die Zugangsbereiche an den Treppen. Außerdem wird die 40 Jahre alte Gebäudetechnik erneuert. Zeitweise, insgesamt etwa ein halbes Jahr, wird die Passage komplett gesperrt werden müssen. Der Zugang zur S-Bahn bleibt aber offen.
Ende 2014 soll der neue Hauptbahnhof hell, freundlich und einheitlich sein und mehr Möglichkeiten zum Einkaufen haben. Über 40 Jahre wurden dort immer wieder neue Geschäfte gebaut, die in einer Art Zickzackmuster in die Laufwege reinragen. Wenn alles fertig ist, werden die Ladenfronten glatt verlaufen.
Die Seite am McDonald’s ragt dann weiter in das Zwischengeschoss hinein, auf der anderen Seite wird etwas Fläche weggenommen. Insgesamt vergrößert sich die Ladenfläche von momentan 2000 Quadratmeter auf 2400 Quadratmeter.
Der Bahnsprecher Bernd Honerkamp geht davon aus, dass die zweite Stammstrecke kommt. Bis dahin sollen der neue Hauptbahnhof fertig und der barrierefreie Ausbau an den 150 Bahnhöfen weiter vorangeschritten sein.