Sie planen eine "Sauerei"
Wieder einmal rufen die Lokführer zum Arbeitskampf. Ab Montag könnte es die Münchner S-Bahn treffen. Die Fahrgäste sind nach den vielen Ausfällen genervt
München - Pendler, die vor Kälte auf den Bahnsteigen bibbern, Trauben von Menschen, die vergeblich auf ihren Regionalzug oder die S-Bahn warten: Diese Szenen drohen ab nächster Woche den Münchnern. Denn die Lokführer-Gewerkschaft GDL ruft nach den heftig kritisierten MVG-Streiks während der Wiesn erneut zum Arbeitskampf auf. Gestern gab die GDL ein paar Details bekannt:
Wann geht’s los? Frühestens am Montag. Man werde die Fahrgäste rechtzeitig informieren, heißt es bei der GDL. Rechtzeitig ist aber relativ, die GDL ist der Ansicht, eine Info „zum Beispiel am Abend vorher” reiche. Andreas Nagel von der Aktion Münchner Fahrgäste: „Wir fordern, dass mindestens 48 Stunden vorher gesagt wird, wann und wo gestreikt wird.” Die Informationspolitik der GDL sei eine „Sauerei”.
Wo wird gestreikt? Vermutlich im Fern-, Nah- und -Güterverkehr der DB und der sechs großen Privatbahnen. Warnstreiks im Großraum München gelten als wahrscheinlich, vor allem bei der S-Bahn. Die Geduld der Münchner sei allerdings am Ende, sagt Nagel – gerade nach den winterbedingten Ausfällen. Immerhin hatte GDL-Chef Claus Weselsky versprochen: „Wir werden vor dem 21. Februar nicht streiken, weil wir die Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen nicht beeinträchtigen wollen.” Er bekräftigte die Forderung nach einem bundesweiten Flächentarifvertrag für alle deutschen Lokführer aller Bahnbetreiber.
Wie lange wird gestreikt? „Wir werden das nicht ewig ausdehnen”, sagte eine GDL-Sprecherin der AZ. Doch schon eine Stunde kann den S-Bahnverkehr einen Tag lang blockieren. Mit dem ersten Warnstreik will die GDL die Urabstimmung einleiten. Anfang März werde das Ergebnis vorliegen. Die Streiks könnten weitergehen.
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