Sie nannte ihn Papa: Sanitäter missbraucht Stieftochter
MÜNCHEN - Ein 34 Jahre alter Mann aus Mittelstetten (Landkreis Fürstenfeldbruck) soll seine kleine Stieftochter mehrfach sexuell belästigt haben. Jetzt steht er vor Gericht.
Seine Stiefkinder vertrauten ihm blind. Sie nannten ihn Papa. Gaben ihm abends sogar noch ein Gute-Nacht-Bussi. Doch Werner A. (alle Namen geändert) nutzte die enge Beziehung zu den Kindern seiner Lebensgefährtin schamlos aus. An der erst neunjährigen Veronika befriedigte er seine perversen Gelüste.
Jetzt musste sich Werner A. vor dem Landgericht München II verantworten. Die Anklage wirft ihm vor, sich vom Mai 2007 bis zum Februar 2008 an dem Mädchen vergriffen zu haben. Er habe die Kleine an intimen Stellen berührt und sich währenddessen selbst befriedigt - mindestens acht Mal soll es zu solchen Vorfällen gekommen sein. Zunächst hatte die Anklage sogar von 20 Fällen gesprochen.
Der Ex-Zeitsoldat, der eine Ausbildung zum Rettungsassistenten machte, lebte mit seiner Lebensgefährtin in Mittelstetten (Landkreis Fürstenfeldbruck). Um der kleinen Veronika die beschämende Aussage vor Gericht zu ersparen, wurde Werner D. ein Angebot gemacht: Wenn er gesteht, kommt er für sieben Jahre ins Gefängnis. Die anderen beiden Kinder seiner Lebensgefährtin ließ der Mann offenbar in Ruhe. Die Mutter tritt vor Gericht als Nebenklägerin auf.
Auf dem Computer des 34-Jährigen fand die Polizei jede Menge kinderpornographisches Material. Schon einmal war der Mann von einem Gericht wegen des Besitzes solcher Bilder verurteilt worden - zu einer hohen Geldstrafe. Anfänglich hatte die Staatsanwaltschaft ihm auch vorgeworfen, bewusst einen Unfall provoziert zu haben. In selbstmörderischer Absicht sei er mit seinem Wagen in einen Lkw gerast. Doch dieser Vorwurf wurde später zurückgezogen.
lj/jot