Sicherheitskonferenz: Neun Personen festgenommen
MÜNCHEN - Bei den Protesten gegen die 47. Münchner Sicherheitskonferenz sind am Samstag neun Personen festgenommen worden. Mehrere Tausend Demonstranten in der Innenstadt - Protestmarsch verlief friedlich.
Bei den Protesten gegen die 47. Münchner Sicherheitskonferenz sind am Samstag neun Personen festgenommen worden. Zwei Demonstranten wurden in Gewahrsam genommen, weil sie verbotenerweise ein Pfefferspray und ein Messer bei sich trugen, wie eine Sprecherin der Polizei sagte. In einem weiteren Fall habe es sich um eine Beleidigung gehandelt. Die Aktivisten seien festgenommen worden, als sie auf dem Weg zu der Demonstration waren.
Im Lauf des Samstags wurden den Angaben zufolge sechs weitere Personen festgenommen, unter anderem wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Gegen einen der Festgenommenen wird wegen des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung ermittelt. Er soll bei einer Demonstration im Mai vergangenen Jahres im Münchner Stadtteil Fürstenried mit Flaschen geworfen haben und konnte nun identifiziert werden. Bei sieben weiteren Personen wurden unter anderem wegen Verstößen gegen das Waffen- und das Versammlungsgesetz die Namen festgestellt.
Störungsfreier Verlauf der Proteste
Die Kundgebungen am Marienplatz und der Protestmarsch selbst seien komplett störungsfrei verlaufen, sagte die Sprecherin. Die Polizei zeigte sich mit dem Verlauf der Protestaktion sehr zufrieden. Es habe keine Straftaten in direktem Zusammenhang mit den Protesten gegeben, hieß es.
Am Nachmittag demonstrierten mehrere Tausend Kriegsgegner in der Innenstadt gegen die Sicherheitskonferenz, die im Hotel „Bayerischer Hof“ stattfand. Nach Angaben der Veranstalter nahmen knapp 6.000 Demonstranten an einem Protestmarsch teil. Die Polizei sprach hingegen von rund 3.200 Teilnehmern. Unter den Demonstranten waren der Polizei zufolge rund 400 Autonome. Polizeivizepräsident Robert Kopp danke den friedlichen Demonstranten für ihren gewaltfreien Protest. Wegen des „völlig entspannten“ Ablaufs der Demonstration konnte der Protestmarsch mit weniger Einsatzkräften als geplant begleitet werden. Konferenzleiter Wolfgang Ischinger sagte am Sonntag: „Mein Eindruck ist, dass immer mehr ernsthafte Kritiker im Saal mit diskutieren als draußen gegen die Konferenz demonstrieren zu wollen.“
Protest gegen Bundeswehr-Einsatz
Der Protest der Kriegsgegner richtete sich unter anderem gegen den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Der rund drei Kilometer lange Demonstrationszug führte vom Marienplatz über den Gärtnerplatz und den Viktualienmarkt wieder zurück zum Marienplatz. Am Samstagnachmittag fand vor dem Rathaus eine Abschlusskundgebung statt.
Die Veranstalter hatten im Vorfeld mit rund 5.000 Teilnehmern gerechnet. Bereits am Freitag hatten rund 250 Personen auf dem Marienplatz friedlich gegen die Tagung protestiert. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit rund 3.400 Beamten im Einsatz, um für einen reibungslosen Ablauf der Demonstrationen und den Schutz der Konferenz zu sorgen.
dapd