Sicher surfen: So schützen Sie sich im Internet

Die Zahl der kriminellen Angriffe im Internet steigt. Wie Sie sicher mit dem Computer und dem Smartphone umgehen
von  Christian Pfaffinger
Viele Internetnutzer gehen sorglos mit ihren Daten um. Das erhöht das Risiko Ziel von Angriffen zu werden.
Viele Internetnutzer gehen sorglos mit ihren Daten um. Das erhöht das Risiko Ziel von Angriffen zu werden. © Malte Christians/dpa

München - 257 486 Straftaten sind 2013 im Internet begangen worden. Betrug, Abzocke, Überwachung – die Polizei warnt davor, dass die Kriminalität im Netz blüht. Um auf die Gefahren aufmerksam zu machen und Tipps für den Schutz zu geben, hat die Polizei für heute den „Safer Internet Day“ ausgerufen.

Die AZ hat bei zwei Experten für IT-Sicherheit nachgefragt und zeigt, worauf Sie beim Surfen achten sollten, um nicht Opfer von Angriffen zu werden.

Grundschutz

Ein Virenschutzprogramm ist notwendig, denn oft ist der Schutz des Betriebssystems mangelhaft. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik empfiehlt den Einsatz. Und noch etwas spricht dafür: Wer kein solches Programm hat, riskiert, dass etwa Versicherungen und Banken im Schadenfall nicht zahlen und auf mangelhaften Schutz verweisen.

Surfen

Beachten Sie die wichtigsten Grundregeln (siehe unten). Stellen Sie den Browser am besten so ein, dass er wenig speichert. „Es ist ein Abwägen zwischen Komfort und Sicherheit“, sagt Harald Baier, Professor für Internet-Sicherheit an der Hochschule Darmstadt. „Sicherer ist es, wenn der Browser sich gar nichts merkt. Gespeicherte Passwörter sind komfortabel, aber riskant.“

Mail

Oft wird Schadsoftware via E-Mail versandt und in Anhängen versteckt. Laut Benjamin Hof vom Lehrstuhl für Netzarchitekturen und Netzdienste der Technischen Universität München ist hierbei die wichtigste Grundregel: „Öffnen Sie keine Anhänge, die Sie unerwartet bekommen – auch nicht von bekannten Adressen.“ Auch Mailadressen können „gekapert“ werden, so dass sie Schadsoftware von Ihnen bekannten Adresse geschickt bekommen.

Mobil

Auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets gilt umso mehr: Installieren sie nur, was sie wirklich brauchen. Denn die kleinen Programme, Apps genannt, verlangen Zugriff auf bestimmte Funktionen des Telefons oder Tablets. Und das kann missbraucht werden. Je mehr Programme sie haben, desto mehr potenzielle Gefahrenstellen gibt es auch.

Online-Banking

Hier sollte besondere Vorsicht gelten. Keine Hotspots nutzen, und achten Sie – falls möglich – auf starke Passwörter. Verwenden Sie für Online-Banking nur eigene Geräte, auf denen Sie optimale Sicherheitseinstellungen haben. Misstrauen Sie Mails und rufen Sie im Zweifel lieber bei der Bank an.

Sicher online: Die wichtigsten Hinweise der Behörden

Jeder Internetnutzer kann Ziel von Cyberkriminalität oder Schadsoftware werden – doch auch jeder kann sich schützen. Die AZ fasst die wichtigsten Tipps der Polizei und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik zusammen.

  • Verwenden Sie sichere Passwörter: Nehmen sie keinen naheliegenden Begriffe. Das Passwort sollte nicht im Wörterbuch stehen. Nutzen Sie Groß- und Kleinschreibung, Ziffern und Sonderzeichen.
  • Schränken Sie Rechte von PC-Mitbenutzern ein, damit diese zum Beispiel keine unsicheren Programme installieren können. Experten empfehlen, nur mit einem Nutzerprofil online zu gehen, das keine Administratorenrechte besitzt.
  • Halten Sie Ihre Software immer auf dem aktuellen Stand. Regelmäßige Updates sollten Sie durchführen.
  • Verwenden Sie eine Firewall und ein Virenschutzprogramm (Bestandteil etwa von Sicherheitssoftware).
  • Gehen Sie mit E-Mails und deren Anhängen sowie mit Nachrichten in Sozialen Netzwerken sorgsam um.
  • Erhöhen Sie die Sicherheit Ihres Browsers. Aktivieren Sie die in allen gängigen Browsern integrierten Mechanismen zum Phishing- und Malware-Schutz. Und deaktivieren Sie die Option „Passwörter speichern“.
  • Geben Sie sensible Daten nur bei verschlüsselter Verbindung ein. Diese erkennen Sie daran, dass die Adresszeile mit „https://“ beginnt.
  • Vorsicht beim Download von Software aus dem Internet. Verwenden Sie nur Software von Anbietern, denen Sie vertrauen.
  • Sichern Sie Ihre drahtlose Netzwerkverbindung mit einem Passwort und einer WPA2-Verschlüsselung. Wie das geht, ist in der Anleitung des Routers beschrieben.
  • Seien Sie zurückhaltend mit der Angabe persönlicher Daten im Internet. Geben Sie vor allem mit sensiblen Daten wie denen ihrer Kreditkarte sehr sorgfältig um.
  • Schützen Sie Ihre Hardware gegen Diebstahl und unbefugten Zugriff. Lassen Sie etwa ihr Smartphone nicht herumliegen.

 

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