Sicher Radeln ohne Clown

Sicherheits-Joker statt Radl-Clown: Polizei und Stadt starteten am Dienstagabend eine neue Info-Kampagne für Münchens Fahrradfahrer. Kleine Mängel werden vor Ort sofort repariert
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Petra Schramek Illustration

MÜNCHEN - Sicherheits-Joker statt Radl-Clown: Polizei und Stadt starteten am Dienstagabend eine neue Info-Kampagne für Münchens Fahrradfahrer. Kleine Mängel werden vor Ort sofort repariert

Für Autos muss man den Führerschein machen und seine Karosse regelmäßig beim TÜV vorfahren. Doch für Radfahrer gibt es nichts Vergleichbares. Da sind rücksichtslose Radl-Rambos unterwegs und Schrottradl, die nicht mehr verkehrstauglich sind. Mit einem neuen Radl-Sicherheitscheck wollen die Stadt und die Polizei dagegen vorgehen. Statt Radl-Clown mit Narrenkappe sind jetzt ein „Sicherheitsjoker“ und ein Fahrradmechaniker dabei.

Am Rotkreuzplatz in Neuhausen war am Dienstag der Start der Aktion. Dort wurde in den vergangenen Wochen das neue Konzept schon ausprobiert, das Polizei und KVR erarbeitet haben. Wie es heißt, soll es gut angekommen sein.

Es hat zwei Elemente: Der Sicherheitsjoker (vier Münchner wurden dazu ausgebildet), der Radfahrer gezielt anspricht, wenn ihr Rad augenfällige Mängel hat, sie bei Rot über die Ampel fahren oder sie auf der falschen Straßenseite unterwegs sind. Er darf sie aber nicht stoppen. Das Ganze ist freiwillig. „Er soll gegenseitige Rücksichtnahme fördern“, so KVR-Chef Wilfried Blume-Beyerle. Und er soll Tipps zum richtigen Verhalten geben.

Das zweite ist ein Service-Pavillon, wo zwei Fahrradmechaniker kostenlos die Münchner beraten. Dort kann man sein Rad auf seine Verkehrssicherheit prüfen lassen. Sie schauen nach Bremsen, Licht oder Gangschaltung und können kleine Mängel gleich vor Ort beheben. Einen Platten flicken sie nicht. „Bei den Tests war das ein sehr beliebtes Angebot“, so das KVR. Da haben die Leute Schlange gestanden.

Die Radfahrer bereiten der Münchner Polizei immer größere Sorgen. Allein von Anfang Juni bis Mitte Juli zählte sie 550 Unfälle mit Radfahrern. Bei Schwerpunktkontrollen registrierte sie in nur zwei Wochen 1446 Verstöße: 366 fuhren bei Rot über die Ampel und 718 telefonierten.

Im vorigen Jahr verhängte die Polizei insgesamt 21 337 Bußgelder, es gab 2404 Radfahrerunfälle.

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