Sex-Sklavinnen umoperiert

Silikonbrüste und dicke Lippen: Ein Münchner Arzt soll im Auftrag einer Zuhälter-Bande Prostituierte operiert haben - der Chirurg war offenbar selbst ein Rotlichtkunde.
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München leuchtet rot: Prostitution ist nur außerhalb des Sperrbezirks erlaubt - Fahnder der Sitte stießen aber auf hunderte illegale Huren.
dpa München leuchtet rot: Prostitution ist nur außerhalb des Sperrbezirks erlaubt - Fahnder der Sitte stießen aber auf hunderte illegale Huren.

MÜNCHEN - Silikonbrüste und dicke Lippen: Ein Münchner Arzt soll im Auftrag einer Zuhälter-Bande Prostituierte operiert haben - der Chirurg war offenbar selbst ein Rotlichtkunde.

Sie wurden von ihren Familien und der Umwelt abgeschottet und ständig videoüberwacht. Und wenn sie nicht spurten, mit dem Kopf unter Wasser getaucht oder vergewaltigt. Die jungen Frauen, die in die Hände dieser Männer gerieten, haben Entsetzliches durchgemacht. Viele von ihnen waren in der Disco angesprochen worden, sie verliebten sich und gerieten so in die brutale Rotlichtszene.

Vor dem Landgericht Konstanz stehen derzeit fünf Zuhälter aus dem Raum Villingen-Schwenningen (Baden-Württemberg) vor dem Richter, deren Brutalität schwer zu überbieten ist. Den Männern (20-38) wird Menschenhandel, Zuhälterei und Körperverletzung vorgeworfen. Zwischen 2002 und 2009 sollen sie 34 Frauen zur Prostitution gezwungen haben. Die Männer gehören alle der streng hierarchisch und Rockerähnlich strukturierten Türsteher-Gruppierung „United Tribuns“ an. Der Anführer und Gründer der Vereinigung (etwa 350 Mitglieder) ist noch auf der Flucht. Ihr Erkennungszeichen sind zwei sich kreuzende Bodybuilder-Unterarme.

Besonders perfide: Um ihre „Besitzverhältnisse“ an den Frauen zu demonstrieren, zwangen einige der Männer die Frauen, sich den Namen ihrer „Beschützer“ eintätowieren zu lassen.

Damit nicht genug. Um ihren Marktwert im Rotlichtmilieu zu steigern, mussten sich „Nadja“, „Barbie“ oder „Jasmin“ auch noch ihre Brüste vergrößern oder die Lippen aufspritzen lassen - eine Frau berichtete der Polizei, ihr Zuhälter habe sie dazu gezwungen. Auch gesundheitsschädliche Bräunungsmittel bekamen die Frauen gespritzt. In diesem Zusammenhang ermittelt die Kripo in Villingen-Schwenningen gegen einen Münchner Chirurgen. Er soll selbst Kunde bei den Prostituierte gewesen sein.

Die Frauen wurden offenbar im Auftrag der Zuhälter nach München gebracht, mussten sich bei dem Arzt unters Messer legen und wurden wieder zurück gefahren. Eine medizinische Nachbetreuung gab es nach derzeitigen Erkenntnissen nicht oder nur kaum. Der niedergelassene Arzt rechnete die Eingriffe anschließend betrügerisch mit den Kassen ab - als OP an der Nasenscheidewand. Die Ermittlungen laufen noch.

job

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