Sex mit einer 12-Jährigen: Wurde das Mädchen vergewaltigt?
MÜNCHEN/TEGERNSEE - Ein 22-jähriger Jugendleiter aus Tegernsee soll ein zwölfjähriges Mädchen stundenlang vergewaltigt haben. Vor Gericht behauptet der Mann, das Mädchen sei damit einverstanden gewesen.
Alexander L. (22) wirkt nervös, rutscht unruhig auf seinem Sitz muss immer wieder innehalten, überlegen, bevor er dann schleppend und sehr verlegen Punkt für Punkt mit seiner Version des Tattages 12. Juni 2009 rausrückt. Doch diese Version unterscheidet sich grundlegend von den Vorwürfen, die ihm die Staatsanwaltschaft macht.
Die geht davon aus, dass der ehrenamtliche Jugendleiter die 12-jährige Petra K. (Name geändert) sieben Stunden lang in seiner Tegernseer Wohnung festhielt und sieben Mal vergewaltigte. Die Anklage lautet auf schwerer sexueller Missbrauch von Kindern und Freiheitsberaubung. Alexander L. aber behauptete gestern, dass der Sex mit dem 12-jährigen Mädchen in seiner Tegernseer Wohnung einvernehmlich war.
"Sie hat angefangen, mich zu küssen", behauptet der Angeklagte
Zwei Tage vorher habe Petra K., die er von seiner Arbeit im Jugendzentrum kannte, ihn an seinem Geburtstag gefragt, ob er mal Zeit für sie hätte. Am 12. Juni hatte er Zeit. Man traf sich vor der alten Post in Tegernsee und ging anschließend zur Wohnung des Angeklagten. Im Gegensatz zur Anklage habe er die Wohnung aber nicht abgeschlossen.
Dann hätte das „Techtelmechtel“ begonnen. „Sie hat angefangen, mich zu küssen.“ Schnell sei dann aus den Küssen Oral- und Geschlechtsverkehr geworden. Nach dem Sex habe man Fernsehen geschaut und er sei dann eingeschlafen, erklärte Alexander L.
Als der 22-Jährige zehn Tage nach dem Vorfall festgenommen wurde, hatte er noch jeden Sex geleugnet. Warum er nicht früher mit der Sprache rausrückte? Wieder druckst er rum, dann sagt er: „Ich habe gegen meine Jugendleiter-Ehre verstoßen. Ich wusste, das ist verboten.“
jot
- Themen:
