Serie von Brandanschlägen in und um München: Zwei Verdächtige festgenommen

Die Ermittlungsgruppe "Raute" hat im Zuge einer großangelegten Durchsuchungsaktion im Zusammenhang mit der möglichen Serie von Brandanschlägen in München zwei Tatverdächtige gefasst. Was bisher bekannt ist.
von  Guido Verstegen
Im Januar gab es einen Brandanschlag auf Fahrzeuge der Polizeihundestaffel in Untermenzing.
Im Januar gab es einen Brandanschlag auf Fahrzeuge der Polizeihundestaffel in Untermenzing. © Hüseyin Ince

München - Die bereits im August 2023 gegründete Ermittlungsgruppe (EG) "Raute" hat Anhaltspunkte dafür gefunden, dass der mutmaßlichen Serie von Brandanschlägen in Teilen auch ein extremistisches Motiv zugrunde liegt. Am Dienstag vermeldete die Polizei, dass zwei Tatverdächtige in Untersuchungshaft sitzen.

Verdacht der Gründung einer kriminellen Vereinigung: Zwei Tatverdächtige in U-Haft

Bei den beiden besteht der Anfangsverdacht der Beteiligung an einigen Taten der mutmaßlichen Serie, sie sind den Angaben zufolge derzeit ohne festen Wohnsitz. "In einem parallel gegen die beiden Tatverdächtigen geführten Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen des Verdachts der Gründung einer kriminellen Vereinigung, wurden deshalb kürzlich Untersuchungshaftbefehle erlassen", teilte die Polizei mit.

Funkmasten, Bahnanlagen und Co.: Serientäter stecken umfangreiche Infrastruktur in Brand

Unter der Sachleitung der Generalstaatsanwaltschaft München sowie der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) ermittele das Polizeipräsidium München "seit längerer Zeit" zu vorsätzlichen Brandstiftungsdelikten an verschiedenen Infrastruktureinrichtungen.

Wie berichtet waren dabei zum Beispiel Funkmasten, Bahnanlagen inklusive dazugehöriger Fahrzeuge, Geothermie, Windkraft und andere Objekte wie Bau- und Forstmaschinen oder weitere Autos betroffen. Zuletzt gab es auch einen Anschlag auf die in Untermenzing stationierte Polizeihundestaffel.

20 Beamte: So arbeitet die Ermittlungsgruppe "Raute"

Die "EG Raute" wird aktuell durch die Polizeipräsidien Oberbayern Nord und Süd sowie durch das Bayerische Landeskriminalamt unterstützt, sie umfasst mehr als 20 Beamte. Die Art und Weise, wie die Tatobjekte angegangen worden seien und wie sich die Tatmodalitäten abzeichneten, sehen die Ermittler als Anzeichen dafür, "dass einzelnen Taten ein extremistisches Motiv zugrunde liegt".

Im Zeitraum von Mittwoch (26. Februar, 22 Uhr) bis Donnerstag (27. Februar, 13 Uhr) gab es in diesem Zusammenhang eine umfangreiche und koordinierte Durchsuchungsaktion: Insgesamt rund 140 Einsatzkräfte der Polizei durchkämmten auf richterliche Anordnung drei Objekte in München (Neuhausen, Untergiesing, Schwanthalerhöhe), ein Objekt im Landkreis München, zwei Objekte in den Landkreisen Fürstenfeldbruck und Ebersberg sowie zwei Objekte in Österreich (Bereich Salzburg und Pongau).

Die Ermittler stellten demnach Mobiltelefone, Computersysteme und elektronische Speichermedien sowie verschiedene weitere Beweismittel sicher. Während die genannten Untersuchungshaftbefehle vollzogen wurden, mussten weitere Tatverdächtige nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen werden.

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