Seppis Angst vorm Linksruck

Auch nach dem Debakel für Roland Koch in Hessen bleibt Münchens OB-Kandidat Schmid bei seiner Wahlkampf-Strategie. Der CSU-Politiker nimmt sich nach der Sicherheit bereits das nächste Thema vor.
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Seppi Schmid peilt das Rathaus an
Daniel von Loeper Seppi Schmid peilt das Rathaus an

Auch nach dem Debakel für Roland Koch in Hessen bleibt Münchens OB-Kandidat Schmid bei seiner Wahlkampf-Strategie. Der CSU-Politiker nimmt sich nach der Sicherheit bereits das nächste Thema vor.

MÜNCHEN Ihm sei „angst und bange“ geworden, als er den Wahlkrimi in Hessen mitverfolgte, gibt der CSU-OB-Kandidat Seppi Schmid zu. Weil Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) nach Meinung vieler Beobachter die Rechnung für einen populistischen Wahlkampf bekam? Und weil auch der Münchner CSU in den vergangenen Wochen immer wieder Populismus vorgeworfen wurde? „Nein“, widerspricht Schmid. „Mir wurde angst und bange, weil wir vor einem Linksruck stehen.“ Das habe der Einzug der Linkspartei sowohl ins hessische als auch ins niedersächsische Parlament gezeigt.

Gegen Rückschlüsse aus dem hessischen CDU-Debakel (minus zwölf Prozent) auf seinen eigenen Wahlkampf verwehrte Schmid sich vehement. „Die Fälle sind nicht vergleichbar. Wir haben keine überzogenen Forderungen wie ein Kindergefängnis für Zwölfjährige gestellt.“ Vielmehr sei einiges, was die CSU bereits vor Jahren angeregt habe, erst nach den brutalen Überfällen in der U-Bahn von Rot-Grün angepackt worden – Schmid nennt als Beispiele Videoüberwachung und Handynetz im Untergrund.

Der Ängste der Bevölkerung angenommen

Noch einmal verteidigte der OB-Kandidat das umstrittene CSU-Prügel-Plakat, das gezeigt hatte, wie der Rentner Bruno N. von zwei Schlägern malträtiert wird. „Das sind Bilder, die man nicht gerne sieht, aber die eben der Realität entsprechen.“ Auch Roland Koch müsse dafür gedankt werden, dass er sich mit seiner Sicherheitsdebatte der Ängste in der Bevölkerung angenommen habe. Die Münchner CSU will ihre Kampagne im Vorfeld der Kommunalwahl am 2. März wie geplant weiterfahren – und sich laut Schmid als nächstes das Thema Integration von Ausländern vorknöpfen.

SPD: "Der Wähler merkt populistischen Blödsinn"

Die Münchner SPD fand im hessischen Wahlergebnis dagegen eine Bestätigung ihrer Kritik am CSU-Wahlkampfstil. Die Christsozialen seien nach den U-Bahn-Überfällen die gelehrigsten Schüler des Lehrmeisters Roland Koch gewesen, sagte OB Christian Ude. Sein Kontrahent Schmid gebe sich zwar ansonsten moderat, aber im Fernsehn und auf Plakaten trete er „scharfmacherisch“ auf. Ude: „Seit Hessen wissen wir, dass krawallartige Wahlkampfauftritte abstoßen. Ich bin ganz sicher, dass sich das im Wahlergebnis der CSU zeigen wird.“ SPD-Fraktionschef Helmut Schmid kommentierte: „Der Wähler merkt, wenn etwas populistischer Blödsinn ist.“ <<br/>Julia Lenders

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