Seppi Schmid: Zwei Monate Elternzeit

Der CSU-Fraktionschef im Münchner Stadtrat, Josef "Seppi" Schmid, wechselt im August und September aus dem Rathaus und seiner Anwaltskanzlei in die Elternzeit.
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Der stolze Papa Josef Schmid mit seinem Töchterchen Helena.
az Der stolze Papa Josef Schmid mit seinem Töchterchen Helena.

MÜNCHEN - Der CSU-Fraktionschef im Münchner Stadtrat, Josef "Seppi" Schmid, wechselt im August und September aus dem Rathaus und seiner Anwaltskanzlei in die Elternzeit.

Seit Seppi ist in der CSU-Fraktion auch nicht mehr alles, wie es einmal war. Immer wieder überrascht der Josef „Seppi“ Schmid die Münchner mit neuen Erkenntnissen aus der alten Macho-Partei. Jetzt greift er wieder als moderner Großstadtmann ein: zuhause. Der CSU-Fraktionschef und zweifache Vater (39) nimmt Elternzeit.

„Für das Entstehen eines Kindes sind Mann und Frau erforderlich – ebenso für die Erziehung“, ist seine Erkenntnis. Deshalb will sich Papa Schmid mit seiner Frau Natalie zwei Monate Erziehung und Haushalt teilen: In den Rathaus-Ferien August und September.

Ob der Anwalt das darf, haben die Juristen der Stadt und der Regierung von Oberbayern lange geprüft: Denn ein ehrenamtlicher Stadtrat darf nicht einfach das Ehrenamt ruhen lassen. Aber siehe da: Die Erziehungszeit gilt nach der Gemeindeordnung für Männer und Frauen gleich. Sie ist ein „gewichtiger“ Grund, den Versammlungen fern zu bleiben. Das gilt vor allem für die Vollversammlung alle vier Wochen. Aber die ist in Seppis Familien-Zeit ohnehin nicht.

Auf die Sitzungen darf er verzichten, aber nicht auf die Grundaufwandsentschädigung: Die 4200 Euro monatlich muss er nehmen. „Meine Frau freut sich“, sagt Schmid zur AZ: Die will ab und zu auch mal frei machen, entspannen oder in ihrem Büro vorbeischauen. Einen „Probelauf“ hat Seppi schon hinter sich: Ein Wochenende lang war er mit Leonhard (3) und Helena (9 Monate) und vollen Windeln allein zuhaus. „Einfach und erholsam war das nicht“, resümiert er.

Seppi Schmid ist nicht der Erste im Rathaus, der Erziehungszeit nimmt: Seine CSUKollegin Mechthild Wittmann (zwei Kinder) oder SPD-Stadträtin Ulrike Boesser (1 Kind) taten das auch. Ohne Aufhebens. Die nächste Schwangere im Rat will nicht mal, dass das bekannt wird.

Willi Bock

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