Seppi Schmid wird Wiesn-Chef

Der CSU-Bürgermeister übernimmt auch gleich noch den Job als Wirtschaftsreferent. Damit verbunden ist auch die populäre Aufgabe als Wiesn-Chef.
von  Julia Lenders
Servus! Josef Schmid will neuer Wiesn-Chef werden.
Servus! Josef Schmid will neuer Wiesn-Chef werden. © Daniel von Loeper

München - Erst seit wenigen Tagen ist Josef Schmid (CSU) Münchens zweiter Bürgermeister – und schon hat er einen einflussreichen Zweitjob. Gestern teilte er bei einer Pressekonferenz mit, dass er gleich auch noch neuer Wirtschaftsreferent wird.

Damit hat der 44-Jährige fortan auch die populäre Position des Wiesn-Chefs inne. Mit dieser öffentlichkeitswirksamen Aufgabe hatte sich zuletzt auch Münchens neuer OB Dieter Reiter profilieren können. Sogleich betonte Schmid aber natürlich, dass es darum nicht gegangen sei – sondern vielmehr um einen „Gestaltungsbereich, wo wir Akzente setzen können.“

Mit seiner Entscheidung löst Schmid eine Art Blankoscheck ein, den er seit den Sondierungsgesprächen mit der SPD und anfangs auch den Grünen in der Tasche hatte. Dabei war vereinbart worden, dass die CSU das Vorschlagsrecht für die Neubesetzung des Wirtschaftsreferats hat.

Auch das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU), dessen Spitzenposten im kommenden Jahr als nächster frei wird, fällt in den Einflussbereich der Schwarzen. Vorsorglich versicherte Schmid aber schon einmal, nicht auch noch Umweltreferent werden zu wollen. „Das RGU soll ausgeschrieben werden.“

Dass das Wirtschaftsreferat nun also ein Geschäftsbereich des zweiten Bürgermeisters wird, habe den „angenehmen Effekt, dass man einen Referenten einspart“, sagt Schmid. „Ich halte das für eine sinnvolle Maßnahme.“

Und was sagt Ex-Wirtschaftsreferent und Neu-OB Reiter dazu, dass Schmid nun ausgerechnet seinen bisherigen Job einsparen möchte? „Das ist die Entscheidung der CSU.“ Ganz ungewöhnlich sei so eine Regelung nicht, lässt Reiter zusätzlich noch mitteilen. Als OB sei er selbst schließlich auch gleichzeitig Leiter des Direktoriums, inklusive des gesamten IT-Bereichs.

Im Juli muss die Vollversammlung des Stadtrats noch ihren Segen zu der verwaltungsinternen Umstrukturierung geben.
Außerdem ist gestern noch eine weitere wichtige Wiesn-Information bekannt geworden: die Bierpreise. Erstmals durchbrechen sie in einigen Festzelten die Zehn-Euro-Marke. Autsch.

Da konnte Schmid als Wiesnchef in spe sich gleich in Diplomatie üben: „Ein Maßpreis von über zehn Euro tut weh“, sagt er. „Ich gehe dennoch davon aus, dass die Wiesnwirte bei ihrer Preisanpassung von im Schnitt 2,6 Prozent Augenmaß haben walten lassen.“

Konkret kostet die Maß Helles in sechs der großen Festhallen zwischen 10 Euro und 10,10 Euro: Im Armbrustschützen-Festzelt, der Fischer-Vroni, Käfer Wies’n-Schänke, Löwenbräu-Festzelt, Schottenhamel-Festhalle und im Schützen-Festzelt.

Der Wiesn-Neuzugang Siegfried Able bleibt in seinem neuen „Marstall“ mit 9,95 Euro knapp darunter. Am günstigsten ist im Preisvergleich der großen Zelte das Bier wie auch im vorigen Jahr im Augustiner – mit 9,80 Euro.

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