Seppi Schmid will in Elternzeit

Der CSU-Fraktionschef denkt derzeit „intensiv darüber nach“, im Oktober und November zwei Vätermonate zu nehmen.
von  Abendzeitung
Papa aus Passion: CSU-Fraktionschef  Schmid mit seiner Tochter Helena.
Papa aus Passion: CSU-Fraktionschef Schmid mit seiner Tochter Helena. © az

Der CSU-Fraktionschef denkt derzeit „intensiv darüber nach“, im Oktober und November zwei Vätermonate zu nehmen.

AZ: Nachdem die Landtags-SPD die Altersgrenze auch für OB-Kandidaten aufheben will: Wie groß ist die Angst vor „lebenslänglich Ude“?

JOSEF SCHMID: Ich glaube nicht, dass Ude nochmal antritt. Ich denke eher, dass die Landtags-SPD die Initiative Franz Maget zuliebe gemacht hat. Ich glaube, dass Maget der nächste OB-Kandidat wird. Und damit er auch zwei Amtsperioden zur Verfügung stehen kann, ist die Änderung des Wahlgesetzes vorgeschlagen worden.

Wie kommen Sie darauf, dass es dabei um Maget geht?

Man muss sich doch fragen: Was bedeutet es, dass Maget in der Partei so hochgehalten wird – trotz krasser Niederlagen, die er mit zu verantworten hat? Das hat mich nachdenklich gemacht, ob nicht er der geheime Wunderkandidat ist. Er ist als Oppositionsführer im Landtag an einer schwierigen Stelle für die Partei – und es ist eine Eigenart von Parteien, jemanden dafür zu belohnen.

Haben Sie als CSUler in der roten Hochburg dann andersrum irgendwann landespolitische Chancen?

Klar gilt die Gesetzmäßigkeit auch andersrum. Aber ich selber möchte bei der Stadtpolitik bleiben.

Müsste ihr Lieblingsgegner nicht weiter Ude sein – gegen einen so populären Amtsinhaber kann man wenigstens schamfrei verlieren...

Ich bin wirklich nicht angetreten, um permanent schamfrei zu verlieren. Sondern ich möchte, dass die CSU auch gewinnt.

Werden Sie 2014 OB-Kandidat der CSU?

Das ist Sache der CSU. Ich stehe aber für eine führende Rolle zur Verfügung. Ich bin einstimmig zum Fraktions-Vorsitzenden wiedergewählt worden. Mehr Geschlossenheit geht nicht.

Ein Thema, das Sie stark betonen, ist die Kinderbetreuung. Wollen Sie selbst mal in Elternzeit gehen?

Ich denke derzeit tatsächlich intensiv darüber nach, ob ich die Monate Oktober und November Elternzeit nehme, um mich um meine Tochter und meinen Sohn zu kümmern.

Von was hängt die Entscheidung ab?

Ich rechne noch, ob wir uns das leisten könnten. Denn wir bauen gerade eine Doppelhaushälfte um. Zudem muss ich als Anwalt meine Mandanten fragen, ob ich ihnen so eine Auszeit zumuten kann.

Würde das auch eine Politik-Pause bedeuten?

Ja, ich würde auch in der Fraktion pausieren. Ich bin aber noch nicht sicher, ob das mit der Anwesenheitspflicht eines Stadtrats vereinbar ist. Aber ich bin zuversichtlich, dass Rot-Grün nichts sagen würde, wenn ich in Elternzeit gehe. Also wenn ich dann ausgerechnet von Rot-Grün ein Ordnungsgeld aufgebrummt bekäme, das wäre lustig!

lj, tha

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