Seniorinnen um Hunderttausende Euro abgezockt: Zwei Verdächtige festgenommen

Schockanrufe sind eine beliebte Masche bei Callcenterbetrügern. Die Polizei hat jetzt zwei mutmaßliche Täter festgenommen.
von  AZ
Oft sind Senioren das Ziel der Betrugsmasche. (Symbolbild)
Oft sind Senioren das Ziel der Betrugsmasche. (Symbolbild) © Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Symbolbild

München - Vor allem ältere Personen werden häufig Opfer von Callcenterbetrügern – nach umfangreichen Ermittlungen hat die Polizei nun zwei Tatverdächtige festnehmen können.

Die zwei Männer, ein 23-Jähriger ohne festen Wohnsitz in Deutschland und ein 43-Jähriger mit Wohnsitz in Deutschland, hatten laut Polizei im Zeitraum von zwei Monaten mehrere ältere Personen mit sogenannten Schockanrufen um Bargeld und Wertgegenstände gebracht. Die Tatverdächtigen hatten die Seniorinnen, zunächst eine 93-Jährige und eine 89-Jährige, angerufen und sich am Telefon als Polizeibeamte, Staatsanwälte oder Richter ausgegeben.

Betrug per Schockanruf: Senioren als Ziel

Im Telefonat erklärten sie, dass ein nahes Familienmitglied, hier die Enkelin oder der Sohn, einen Verkehrsunfall verursacht hätten und dabei eine andere Person schwer oder sogar tödlich verletzt wurde. Angeblich sei nun die Zahlung einer hohen Kaution nötig, um die Untersuchungshaft der Enkelin oder des Sohnes abzuwenden. Die Seniorinnen übergaben ihnen daraufhin Bargeld und Schmuck im Wert von mehreren hunderttausend Euro.

Eine dritte Seniorin, eine 81-Jährige, bei der die Tatverdächtigen einen ähnlichen Schockanruf versuchten, erkannte den Betrugsversuch jedoch und führte die Polizei schließlich auf die Spur der Tatverdächtigen. Durch die Ermittlungen wurden weitere gleichartige versuchte Taten in Baden-Württemberg bekannt sowie eine weitere Tat in München. Hier war eine 58-Jährige mit Wohnsitz in München durch einen gleichartigen Schockanruf so unter Druck gesetzt worden, dass auch sie Bargeld und Wertgegenstände in Höhe von mehreren zehntausend Euro an die Tatverdächtigen übergab.

In Folge der Ermittlungen konnte der 43-Jährige schließlich festgenommen werden. Der 23-jährige Tatverdächtige befand sich bei seiner Festnahme bereits auf dem Weg ins Ausland und konnte durch Beamte des Polizeipräsidiums München festgenommen werden. Beide Männer befinden sich aktuell in Untersuchungshaft. 

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