Senioren zu teuer? Zahnärzte wollen mehr Geld

Alte Patienten kosten mehr als junge - deshalb fordern die Zahnmediziner in Bayern mehr Geld für deren Behandlung. Die Gründe.
von  Thomas Gautier

München - Die Zahnärzte in Bayern fordern mehr finanzielle Unterstützung für die Behandlung älterer Patienten. Senioren und Menschen mit Behinderung hätten zwar prinzipiell das Anrecht auf eine gleiche Behandlung wie junge Patienten. „Sie können diese aber oft nicht in Anspruch nehmen“, sagte Janusz Rat, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns.

Pflegebedürftige müssten von Zahnärzten meist zu Hause oder im Heim behandelt werden, da sie es selbst nicht mehr in die Praxis schaffen. Diese mobile Betreuung werde aber von den Kassen nur mit kleinen Beträgen vergütet.

Bei Vorsorgeuntersuchungen für pflegebedürftige Patienten sperrten sich die Kassen sogar vollständig dagegen zu zahlen, kritisierte Rat. Zahnärzte empfehlen solche Untersuchungen inzwischen für alle Altersgruppen. „Zahnlosigkeit im Alter ist alles andere als normal“, sagte der Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer, Christoph Benz. Ältere und kranke Patienten bräuchten jedoch eine besondere Unterstützung bei der Pflege ihrer Zähne.

Beim Bayerischen Zahnärztetag werden von diesem Donnerstag (24. Oktober) an rund 1300 Zahnärzte und Zahnarzthelferinnen in München über Krankheiten und neue Behandlungsmethoden diskutieren. Im Fokus stehen dabei heuer die älteren Patienten.

 

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