Semesterticket: Jetzt geht's ums Geld

Im Streit um das Semesterticket sollen heute erstmals konkrete Zahlen auf den Tisch. Das bisherige Pilotprojekt dürfte deutlich teurer werden, der MVV schlägt eine Erhöhung von rund 15 Prozent vor.
von  az
Heute will der MVV erstmals konkrete Zahlen vorlegen. Dass das Ticket teurer wird, scheint klar. Die Frage ist nur um wie viel.
Heute will der MVV erstmals konkrete Zahlen vorlegen. Dass das Ticket teurer wird, scheint klar. Die Frage ist nur um wie viel. © az

München - Wie und in welcher Form wird das Semesterticket weitergeführt? Diese Frage beschäftigt Studentenvertreter wie Verkehrsbetriebe gleichermaßen. Besonders um den Preis zankt man sich. Am heutigen Mittwoch will der federführende MVV nun erstmals Zahlen vorlegen.

Das Ticket dürfte deutlich teurer werden. Wie die SZ berichtet, steht eine Erhöhung des Preises von 15 Prozent im Raum. Demnach würde der Sockelbetrag, den alle Studenten bei der Einschreibung zahlen müssen, statt bisher 62,50 Euro nun 72 Euro betragen.

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Für die Semester-Isarcard, mit der man im gesamten MVV-Netz rund um die Uhr fahren darf, würde sich der Preis auf etwa 182 Euro erhöhen, bisher zahlen die Studenten hier 157,60 Euro. Laut dem SZ-Bericht könnten die Preise sogar noch steigen. Die MVG forderte demnach eine Erhöhung um 26 Prozent, zumindest geisterte diese Zahl in Studentenkreisen umher.

 

Viele Beteiligte, wenig Klarheit

 

Das Problem ist, dass der MVV zwar federführend die Verhandlungen führt, neben der MVG aber auch noch die BOB und die DB (für die S-Bahn München) ein Wörtchen mitzureden haben. Ein weiterer Punkt: die vom MVV vorgeschlagene Erhöhung soll angeblich nur für das kommende Wintersemester gelten, danach dürfte neu verhandelt werden und neue Aufschläge wahrscheinlich sein. In den Streit schaltete sich unlängst auch OB Reiter ein, nachdem ein Brandbrief der Studentenvertretung an die Staatsregierung öffentlich geworden war.

 

75 Prozent Verkaufsquote

 

Die Studentenvertreter könnten so kaum planen, für Neu-Immatrikiulationen wäre so eine Situation unhaltbar. Und die Vertretung der Studierenden verweigert sich ja auch gar nicht gegen eine Erhöhung. In den Verhandlungen hatte sie einen Aufschlag von 5,3 Prozent aufs Tableut gebracht.

Die Argumentation der Studenten: das Ticket ist ein voller Erfolg, rund 75 Prozent zahlten jedes Semester zusätzlich zum Sockelbetrag den Aufpreis für den Gesamtraum, das sind fünf Prozent mehr, als die Verkehrsbetriebe ursprünglich erreichen wollten. Die Nachfrage ist also da, und Geld verdienen ließe sich mit einer moderaten Erhöhung wahrscheinlich auch.

Und dennoch: Alle Beteiligten Verkehrsunternehmen müssen gehört werden, alle wollen das Ticket zwar erhalten, aber zu Konditionen, die akzeptabel sind. Und daran scheiden sich (noch) die Geister.

 

 

 

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