Semesterticket für Studenten in München wird fortgeführt - Kosten steigen moderat

München - Aufatmen bei Münchens Studenten: Das Semesterticket wird für die nächsten fünf Jahre fortgesetzt. Studentenvertreter der beiden Münchner Universitäten LMU und TU sowie der Hochschule München haben sich mit dem MVV als federführendem Verkehrsanbieter geeinigt.
Allerdings wohl nicht ganz freiwillig. OB Dieter Reiter soll auf die Verantwortlichen bei der MVV Druck gemacht haben, den Studierenden endlich ein akzeptables Angebot zu machen. "Wir möchten uns hierfür auch bei Oberbürgermeister Dieter Reiter, der stets hinter dem Semesterticket stand, und allen Unterstützern bedanken", sagt Nora Pohle, studentische Vertreterin im Senat an der TUM.
Semesterticket-Preise steigen nur moderat
Das Modell sieht demnach vor, dass der Preis für das Semesterticket im Sommersemester 2017 und Wintersemester 2017/18 für alle Studierenden 66,50 Euro (bisher 65 Euro) sowie für die optionale IsarCard Semester 193 Euro (bisher 189) betragen wird. Bei Uhrzeiten und Gültigkeitsbereichen bleibt die Leistung unverändert.
Nach der kräftigen Preiserhöhung zum kommenden Wintersemester steigen die Preise also im nächsten Jahr nur moderat, die Preise gelten im Sommer- wie im Wintersemester. Danach werden sie an die Preisentwicklung des Ausbildungstarifes II gekoppelt.
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"Wir haben uns dafür eingesetzt, das Erfolgsmodell Semesterticket bei gleich bleibender Leistung zu verstetigen", so Florian Groß, Mobilitätsreferent an der TUM. "Wir sind erleichtert, dass nun ein Kompromiss gefunden werden konnte, der ein gutes Angebot für viele Studierende darstellt und für mindestens fünf Jahre fortbestehen wir", ergänzt Pohle.
Urabstimmung im November
Über die dauerhafte Weiterführung des Semestertickets wird es im November eine Urabstimmung unter den Studierenden der LMU, TUM und der HM geben. Das Angebot gilt als angenommen, wenn sich die Studierenden an allen drei Hochschulen jeweils mit einfacher Mehrheit dafür entscheiden. Dass sich die Studenten für eine Annahme des Angebots entscheiden, gilt als sicher.
Über das Semsterticket gab es, eigentlich seit seiner Einführung im Wintersemester 2013/2014, regelmäßig Streit und MVG betonten oft, dass die Preise eigentlich zu niedrig seien, die Verkehrsunternehmen zahlten drauf. Die Stadt war stets dahinter, ein tragfähiges Angebot zu erreichen und übernahm in den ersten Jahren auch eine Ausfallgarantie.
Der Absatz des Tickets allerdings zeigte, dass der Bedarf durchaus gegeben ist. Laut Studentenwerk lagen die Kaufquoten regelmäßig bei 75 Prozent.