Seit Tagen vermisst: Münchner entdeckt toten Bergsteiger am Watzmann
Ramsau/München - Ein Wanderer aus München habe bereits vergangene Woche den leblosen Körper auf dem Weg zur Watzmann-Mittelspitze gefunden, teilte die Polizei am Dienstag mit.
Zunächst war unklar, wer der Tote ist. Die Identifizierung des Mannes brauchte einige Tage, weil keine persönlichen Sachen bei der Leiche gefunden worden waren. Auch hatte den Mann niemand als vermisst gemeldet.
Bekannter des Toten bringt Ermittler auf die Spur
Erst, als sich ein Argentinier nach einem Landsmann bei der Polizei in Salzburg erkundigte, kamen die Behörden weiter: Es handele sich bei dem Toten um einen 25 Jahre alten Argentinier, der einige Zeit in Deutschland gelebt habe und auf einer Rucksacktour durch Europa gewesen sei, erklärte die Polizei. Im Raum Salzburg-Berchtesgaden wollte er dabei noch einige Bergtouren machen, bevor er weiter in Richtung Frankreich ziehen wollte.
Die Ermittler gehen davon aus, dass er vom Gipfel der Watzmann-Mittelspitze auf rund 2.700 Metern über mindestens 200 Meter abgestürzt war.
Wer kann Hinweise zum Verbleib der persönlichen Sachen geben?
Die Polizei ermittelt noch die genaue Unfallursache. Unklar ist auch, wo die persönlichen Sachen des jungen Mannes geblieben sind. Deshalb bittet die Polizeiinspektion Berchtesgaden unter der Telefonnummer (08652) 9467-0 in dem Fall um Hinweise.
Vor allem diese Fragen interessieren die Ermittler: Wer hat den jungen Argentinier kennengelernt oder hatte zu ihm in den Tagen vor dem Unfall noch Kontakt? Wer kann der Polizei sonst Hinweise in der Sache geben oder kann Angaben zum Verbleib der persönlichen Sachen des Verstorbenen geben?

Der Watzmann ist ein beliebtes Ziel in den Alpen, die Begehung der Ostwand für viele Bergsteiger ein Traum. Doch die Route ist tückisch und nicht zu unterschätzen. Der Watzmann fordert so gut wie jedes Jahr Todesopfer. Erst im August waren dort zwei Menschen ums Leben gekommen.