Sechs Zottelwesen und ein zäher Hund
Am 6. Dezember soll alles perfekt klappen. Deswegen sind Barbara Wussow und Günther Maria Halmer bei ihren Proben für „Stars in der Manege“ hochkonzentriert.
Sie hat sich ein Täschlein mit Knackwürstchen um den Hals gehängt. Für jeden gelungenen Trick belohnt sie die bildschönen Afghanen. Wie kleine Löwen sehen die langmähnigen Hunde aus, mit denen Barbara Wussow (47) trainiert. Nur nicht so gefährlich.
Die Schauspielerin hat sich für „Stars in der Manege“ eine ambitionierte Nummer vorgenommen. Vier Lamas und zwei Afghanen sollen bei der großen Gala von Abendzeitung und Bayerischem Rundfunk am Samstag ihre Kunststücke zeigen – und zwar in schneller Folge.
Mit Befehlen auf Deutsch, Französisch und Englisch versucht Barbara Wussow, die Tiere anzuleiten. Doch die TV-Kameras am Rand der Manege und das ungewohnte Licht irritieren die schreckhaften Zottelwesen bei der ersten Probe im Circus Krone. „Die Tiere müssen in dieser Woche lernen, meine Autorität zu akzeptieren“, sagt Wussow.
Sie macht es ihnen leicht: Ohne jegliche Berührungsängste schmust sie mit den Wuschel-Hunden und krault die langen Lama-Hälse. Keine Angst, angespuckt zu werden? „Ich habe nicht das Gefühl, dass die das tun würden.“ Fast könnte man meinen, die Schauspielerin sei mit Zirkustieren aufgewachsen – so offen geht die 47-Jährige auf sie zu. Weit gefehlt: „Als Kind hatte ich Rauhaardackel.“
Nur ihre linke Hand muss Barbara Wussow bei den Proben mit einem Handschuh schützen: Beim Brotschneiden hat sie sich tief geschnitten.
Günther Maria Halmer muss bei seiner Nummer sehr präzise sein
Günther Maria Halmer übt derweil in der Reitbahn des Circus Krone. Bei ihm läuft es etwas stotternd, was aber gewollt ist. Der Schauspieler muss sich für seine Nummer am 6. Dezember ganz neue Bewegungsabläufe merken.
Das schreckt ihn nicht ab – Halmer ist topfit, ein zäher Hund: „Ich mache die Nummer, weil ich meine Gymnastik- und Tanzerfahrungen aus der Schauspielschule ins Alter hinübergerettet habe“, sagt Halmer. Jeden Morgen dehnt sich der Ex-Sprinter (100 Meter in 11,3 Sekunden) und geht ins Fitnessstudio – das hilft, schließlich muss er extrem präzise sein. „Das ist schwer. Ich will mich ja nicht blamieren.“
Den Spaß vergisst er beim Üben mit den Künstlern Vik & Fabrini von Giovane Elbers „Do Brazil“ aber nicht: Halmer bewundert Ralf Bauers Fechtübungen und bestaunt Barbara Wussows Lamas. „Ich bin froh, die Möglichkeit zu haben, die Atmosphäre und den Geruch des Zirkus kennen zu lernen“, sagt er. „Es ist ein Privileg, hinter den Kulissen zu sein.“
Dafür verzichtet er wie alle Stars auf seine Gage. Der Reinerlös geht an Münchner Kinder in Not und an die Werner-Friedmann-Stiftung für alte Künstler und Journalisten – der BR engagierte Stars und Artisten und zeichnet die Show auf. Wenn auch Sie Günther Maria Halmer und Barbara Wussow sehen wollen, holen Sie sich Karten bei der Abendzeitung am Rundfunkplatz 4.
J. Lenders, T. Gautier
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