Sechs Jahre Haft für Kinderschänder

MÜNCHEN Die letzten Worte des Angeklagten Michael C. (30) vor der Urteilsverkündung zeigen, dass er nicht begreift, dass der sexuelle Missbrauch an der damals erst 7-jährigen Julia M. (Namen geändert) etwas sehr Schlimmes gewesen ist. „Es tut mir schon leid, was passiert ist“, sagt der gelernte Koch völlig ungerührt.
Mehr fällt dem ehemaligen Sonderschüler dazu nicht ein. Danach zieht sich die Jugendstrafkammer beim Landgericht München II zur Beratung zurück. Urteil: 6 Jahre Gefängnis wegen schweren sexuellen Missbrauchs an einem Kind. Die Staatsanwältin und der Nebenklagevertreter Bernhard Guggenmoos haben sieben Jahre und sechs Monate Haft gefordert.
Guggenmoos sagt: „Aus einer Art gutem Onkel ist ein Monster geworden.“ Wie die AZ berichtete, ist Michael C. ein Freund der Familie gewesen. 200 Tage im Jahr ist er bei ihnen. passt auf Julia M. und ihren Bruder auf. Die Staatsanwältin: „Kein normaler Mensch kommt auf die Idee, seine sexuellen Wünsche an einem derartigen kleinen Kind auszuleben.“
Neben dem Urteil ist auch eine zivilrechtliche Einigung zwischen Guggenmoos und dem Angeklagten getroffen worden. Michael C. zahlt Julia M. 25000 Euro Schmerzensgeld. Wenn er aus der Haft entlassen wird, darf er sich dem Mädchen nur auf 200 Metern nähern. Ansonsten droht ihm erneut eine Strafe.