Schweinegrippe: Zweiter Münchner tot

Am Wochenende ist ein zweiter Münchner an Schweineprippe gestorben. Der 33-jährige Patient litt unter einer Vorerkrankung und starb auf der Intensivstation einer Münchner Klinik.
von  Abendzeitung
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MÜNCHEN - Am Wochenende ist ein zweiter Münchner an Schweineprippe gestorben. Der 33-jährige Patient litt unter einer Vorerkrankung und starb auf der Intensivstation einer Münchner Klinik.

Innerhalb von nur einer Woche ist der zweite Münchner an der Schweinegrippe gestorben. Der 33-Jährige war am 1. November erkrankt und starb am Samstag, 7. November, in einer Münchner Klinik.

Im Raum München hat sich das neue Grippevirus nach Erkenntnissen des Kreisverwaltungsreferats rasch ausgebreitet: „Deshalb ist künftig vereinzelt auch mit schweren Krankheitsverläufen und gegebenenfalls mit Todesfällen zu rechnen“.

Bayern hat es eh’ am schwersten getroffen: Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts wurden bis Ende voriger Woche in Bayern 12590 Kranke gemeldet. Allein in der letzten Oktoberwoche kamen in Bayern 4560 neue Fälle hinzu – ein Anstieg von 256 Prozent. Damit stammten knapp 60 Prozent aller neuen Fälle in Deutschland aus Bayern. Südbayern sei das „Epizentrum der Epidemie“.

Woher kommt das? Die Fachleute vom Landesamt für Gesundheit oder der Münchner Impfexperte Niklaus Frühwein können nur spekulieren. „Vielleicht lag es am Oktoberfest oder daran, dass in Bayern die Schulferien erst sehr spät waren“, meint Frühwein, „dadurch wurden viele Fälle von auswärts mitgebracht.“

In München waren bis gestern 4113 H1N1-Infektionen gemeldet. Von der Schweinegrippe sind in München 190 Schulen betroffen (derzeit ist keine geschlossen) und zwei Kinderkrippen (die teilweise oder ganz geschlossen sind).

Bis gestern sind deutschlandweit zwölf Menschen an Schweinegrippe gestorben, allein in Bayern waren es drei: Anfang Oktober war im Schwabinger Krankenhaus ein Fünfjähriger aus dem Landkreis an Lungenentzündung gestorben – auch er hatte sich mit dem Schweinegrippe-Virus infiziert. Vorige Woche starb ein 52-jähriger Münchner daheim. Am Samstag starb nun der 33-Jährige.

„Aufgrund seiner Grunderkrankung bestand für den Patienten ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf“, so die Auskunft der Stadt. Er war stark übergewichtig. In seinem Umfeld ist bislang sonst niemand an Schweinegrippe erkrankt. Zur Risikogruppe gehören Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen, Diabetes, Stoffwechselerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankung, Immundefekten oder Übergewicht. W. Bock

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