Schweinegrippe: „Meistens harmlos“

Die Schweinegrippe ist in Bayern derzeit stark verbreitet: Was Sie nach dem Tod des kleinen Luca (†10) in Harlaching über Grippe wissen sollten.
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Haupteingang des Harlachinger Krankenhauses
Petra Schramek Haupteingang des Harlachinger Krankenhauses

Die Schweinegrippe ist in Bayern derzeit stark verbreitet: Was Sie nach dem Tod des kleinen Luca (†10) in Harlaching über Grippe wissen sollten.

MÜNCHEN Der zehnjährige Luca hatte keine Chance. „Er kam bereits mit Leberversagen zu uns, sein Zustand war lebensbedrohlich“, sagt Michel Rodzynek, der Sprecher des Harlachinger Klinikums.

Der Bub starb in München an der Schweinegrippe (AZ berichtete). Dennoch sagt Rodzynek: „Es gibt keinen Anlass zur Sorge. Wir haben immer wieder Patienten mit Schweinegrippe.“ Luca sei der erste Todesfall in Harlaching.

Die Schweinegrippe ist in Bayern derzeit stark verbreitet: 1361 Menschen mit einem Grippe-Virus wurden beim Landesamt für Gesundheit Ende Januar gemeldet. Etwa drei Viertel sind an H1N1 erkrankt, Genaueres lässt sich nicht sagen. Damit ist Bayern eine Hochburg des Virus’.

Lucas Mutter und seine Schwester, die ebenfalls die Grippe hatten, konnten gestern die Klinik verlassen. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt; Lucas Leichnam wird demnächst obduziert.

„In den meisten Fällen verläuft die Schweinegrippe harmlos“, sagt Heinz Reiniger vom Verband der Kinder- und Jugendärzte Bayern. „Todesfälle sind extrem selten.“

Ob es sich um eine ordinäre Grippe oder das H1N1-Virus handelt, wird nicht untersucht. „Für die Behandlung macht es keinen Unterschied, an welchem Grippetyp Sie erkrankt sind“, sagt Reiniger. Grippe und Schweinegrippe würden je nach Symptomen gleich behandelt.

Die Ansteckungsgefahr ist derzeit aber hoch: Die Grippewelle hat in Bayern Ende Januars ihre Spitze erreicht. „Die Fälle klingen noch nicht ab“, sagt Reiniger. Im Laufe des Februars gehe die Verbreitung erfahrungsgemäß aber zurück.

Dass die Kinder aus der Klinik, in der Luca vor seinem kritischen Zustand wegen Fettsucht behandelt wurde, die Krankheit verstärkt über Bayern verbreiten, hält Reiniger für unwahrscheinlich. Die Klinik selbst müsse nicht desinfiziert werden: „Das Virus hält sich nur auf Schleimhäuten.“

Wer sich vor der Schweinegrippe schützen möchte, dem rät Reiniger, regelmäßig die Hände zu waschen – und sich im Herbst gegen die Grippe impfen zu lassen – „zumindest auch alle chronisch kranken Kinder“. akk, rah

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