Schweinegrippe: Die Impfung gibt's erst nach der Wiesn

Serum gegen die Schweinegrippe soll ab Mitte Oktober flächendeckend zur Verfügung stehen. Die niedergelassenen Haus- und Kinderärzte werden die Impfung übernehmen.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Impfung gibt's erst nach der Wiesn
dpa Die Impfung gibt's erst nach der Wiesn

MÜNCHEN - Serum gegen die Schweinegrippe soll ab Mitte Oktober flächendeckend zur Verfügung stehen. Die niedergelassenen Haus- und Kinderärzte werden die Impfung übernehmen.

Im Herbst sollen sich wenigstens 30 Prozent der Bevölkerung gegen die Schweinegrippe impfen lassen können. Bayern will gewappnet sein, wenn im Winter die von Experten erwartete Schweinegrippe-Welle droht. Zurzeit werden die Impfstoffe noch getestet – unter anderem am Tropeninstitut München. Sie sind voraussichtlich Mitte Oktober bei den niedergelassenen Ärzten verfügbar.

„Laut der Vorabergebnisse ist die Veträglichkeit gut, bei 90 Prozent der Probanden haben sich Abwehrstoffe gebildet“, sagt Professor Thomas Löscher von der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin an der LMU. Teilweise würden die Impfungen mit so genannten Adjuvanzien ergänzt, um die Wirkung zu verstärken. Dadurch sei es möglich, mehr Menschen mit dem Impfstoff zu versorgen. „Innerhalb kurzer Zeit werden große Mengen gebraucht“, sagt Löscher.

15 Millionen Dosen sollen dann in Deutschland zur Verfügung stehen. „Wir stehen vor einer gigantischen Aufgabe“, sagt Gabriel Schmidt von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern. Bis die Impfstoffe gegen die Schweinegrippe bei den Ärzten landen, sei noch vieles – vor allem logistisch – zu klären.

Zu einem Versorgungsengpass soll es nicht kommen. „Jeder, der eine Impfung will, soll eine bekommen“, sagt Nikolaus Frühwein von der Bayerischen Gesellschaft für Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen. Er sehe eher ein Problem darin, die Risikogruppen zur Impfung zu motivieren. „Für Leute, die im Gesundheitssektor tätig sind, ist eine Impfung eigentlich selbstverständlich.“ Doch nicht alle ließen sich impfen.

Professor Günther Kerscher vom Gesundheitsministerium setzt bei der Verteilung auf die übliche Praxis. „Man sollte sich auf bewährte Systeme stützen“, sagt er. Die Impfung selber sollen die niedergelassenen Ärzte übernehmen. „Eine flächendeckende Impfung können nur die Haus- und Kinderärzte machen“, sagt Gabriel Schmidt. Er empfahl, sich auch schon gegen die saisonale Grippe zu impfen – und nicht erst, wenn ein Infekt bereits begonnen habe. „Diese Impfung ersetzt aber nicht die Impfung gegen die Schweinegrippe“, so Schmidt. Christian Hellermann

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.