Schwanger trotz Gebärmutterhalskrebs

So sehen echte Wunder aus: Die Münchnerin Nicola Jaklin (33) litt an Gebärmutterhalskrebs. Dabei wollte sie unbedingt ein Kind. Nach einer OP des Münchner Gynäkologen Darius Dian wurde ihr dieser Wunsch erfüllt: Die kleine Luisa wurde geboren - zehn Monate nach der OP.
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Unverhofftes Glück: Nicola Jaklin hat trotz Gebärmutterhalskrebs ihre kleine Luisa geboren.
Daniel von Loeper Unverhofftes Glück: Nicola Jaklin hat trotz Gebärmutterhalskrebs ihre kleine Luisa geboren.

MÜNCHEN - So sehen echte Wunder aus: Die Münchnerin Nicola Jaklin (33) litt an Gebärmutterhalskrebs. Dabei wollte sie unbedingt ein Kind. Nach einer OP des Münchner Gynäkologen Darius Dian wurde ihr dieser Wunsch erfüllt: Die kleine Luisa wurde geboren - zehn Monate nach der OP.

Eine Woche ist die kleine Luisa alt. Sie wird erst in ein paar Jahren verstehen, was ihre Mutter meint, wenn sie heute freudestrahlend sagt: „Luisas Geburt ist für mich ein Wunder“. Denn Nicola Jaklin wurde schwanger - obwohl sie früher Gebärmutterhalskrebs hatte.

In Deutschland erkranken jährlich 7000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs

Möglich machte das eine Behandlungsmethode, die seit 2007 in München angeboten wird. Vier Patientinnen wurden bislang behandelt, die erste wurde nun schwanger. „Bei dem Eingriff wird nicht der gesamte Gebärmutterkörper rausgenommen, so dass eine spätere Schwangerschaft möglich bleibt“, erklärt Darius Dian, leitender Oberarzt der Frauenklinik Maistraße.

In Deutschland erkranken jährlich etwa 7000 Frauen an dem durch Viren ausgelösten Gebärmutterkrebs, für etwa 2000 Frauen ist die Erkrankung tödlich. Eine Behandlung geht in den häufigsten Fällen mit dem Entfernen der Gebärmutter einher und zerstört damit den Wunsch eigener Kinder.

Niederschmetternd war die Diagnose auch für Nicola Jaklin. Wenige Monate nach ihrer Hochzeit im Sommer 2007, als sie und ihr Mann sich Nachwuchs wünschten, stellte sich bei einer Routineuntersuchung die Erkrankung heraus. Ihr Glück: Die 33-Jährige Bankangestellte wurde unverzüglich an die Frauenklinik Maistraße überwiesen, wo seit kurzem der Gynäkologe Darius Dian eine gebärmuttererhaltende Behandlungsmethode anbot. Bekannt ist diese Methode des französischen Gynäkologen Daniel Dargent zwar bereits seit 1999, doch wurde sie bislang nicht in Bayern angeboten. „Viele Frauen wissen nicht, an wen sie sich wenden sollen“, sagt Dian.

Zehn Monate nach der OP war die kleine Luisa da

Bei Nicola Jaklin ergaben schon die ersten Untersuchungen, dass die gebärmuttererhaltende Behandlungsmethode auch für sie in Frage kommen würde: „Der Krebs war in einem frühen Stadium, und einzig der Gebärmutterhals war befallen. Zusätzlich waren die Lymphknoten frei“, blickt ihr Arzt Dian zurück.

Mitte Februar 2008 operierte er seine Patientin, zehn Monate später hat sie nun per Kaiserschnitt die kleine Luisa in der Maistraße auf die Welt gebracht. „Dass es so schnell gehen würde, damit konnte keiner rechnen“, sagt Nicola Jaklin und drückt die kleine Luisa liebevoll an sich. So sehen Wunder aus.

Vanessa Assmann

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