Schwabinger Bombe: Wie nah war die Katastrophe?

Ist München nur haarscharf der Katastrophe entgangen? Nach neuen Erkenntnissen hätte die Bombe von selbst hochgehen können. Die Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet.
München – Fünf Monate nach der Sprengung einer Weltkriegsbombe im Münchner Stadtteil Schwabing untersucht die Staatsanwaltschaft, ob Anwohner und Helfer fahrlässig in Gefahr gebracht wurden.
Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks sollen die Sprengmeister des staatlichen Kampfmittelräumdienstes den Zeitzünder in Gang gesetzt haben. Demnach hätte die Bombe irgendwann innerhalb von sechs Tagen explodieren können. Dennoch seien bereits elf Stunden später Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk zu Absicherungsarbeiten herangezogen worden.
In einem Interview des BR-Politikmagazins „Kontrovers“ sagte Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch: „Aufgrund der für uns neuen Informationen des Bayerischen Rundfunks prüfen wir diesen Vorgang unter dem Gesichtspunkt, ob hier fahrlässig eine Sprengung herbeigeführt wurde.“
Der Liveticker von der Bomben-Nacht zum Nachlesen
Ende August 2012 war bei Bauarbeiten in München-Schwabing der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. 2500 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Zwei Tage lang versuchte der Kampfmittelräumdienst die Bombe zu entschärfen, bevor sie gesprengt wurde. Mehrere umliegende Gebäude wurden dabei beschädigt.