Schwabing soll eine neue Kinderklinik bekommen
Um Fördergeld vom Freistaat zu erhalten, zieht der Stadtrat einen Beschluss vor – und stellt noch drei weitere Weichen für die Kliniksanierung.
Im kommenden Jahr soll die große Kliniksanierung beginnen. Als eine der letzten Amtshandlungen des Jahres, trifft der Stadtrat diese Woche noch vier entscheidende Beschlüsse:
Neubau in Schwabing
Schwabing ist neben Harlaching der große Verlierer der Kliniksanierung. Insgesamt sollen 800 Betten abgebaut werden, die meisten an diesen beiden Standorten.
In Schwabing tut sich aber auch etwas: Auf dem Krankenhausgelände soll für knapp 50 Millionen Euro eine hochmoderne Kinderklinik entstehen, mit Mutter-Kind-Zentrum, Neugeborenen-Station und einem bayernweit einzigartigem Zentrum für Brandverletzungen.
Um noch Fördermittel vom Freistaat zu bekommen, will der Stadtrat den Bau jetzt noch schnell vor Weihnachten beschließen. Mitte 2019 soll der Neubau dann fertig sein.
Die Stadt baut selbst
Die Gründung einer eigenen Bau-GmbH für das Klinikum wird schon seit mehreren Jahren diskutiert. Nun hat sich die Stadt entschlossen, die „Maßnahmeträger München-Riem GmbH“ (MRG) zu übernehmen. Die MRG hat sich in den neunziger Jahren um den Bau der Messestadt Riem gekümmert und gehört derzeit noch der Bayerischen Landesbank. Der Kaufpreis liegt bei deutlich unter einer halben Million Euro.
Für die Stadt soll die MRG nun die Baumaßnahmen an den vier Klinikstandorten steuern. „Wir wollen, dass sich die Klinikleitung ganz auf die Sanierung konzentrieren kann“, sagt Hans Dieter Kaplan, der gesundheitspolitische Sprecher der Rathaus-SPD. Für das Grobe wird deshalb nun die MRG zuständig sein.
Neue Chefetage
Nach dem freiwilligen Ausscheiden von Finanzchef Freddy Bergmann und Medizinchef Hans-Jürgen Hennes muss die Geschäftsführung neu strukturiert werden. Die Fraktionen im Stadtrat sind sich weitgehend einig, dass die beiden Stellen nachbesetzt werden. Bis die Nachfolger feststehen, müssen die Aufgabenbereiche jedoch neu verteilt werden.
Momentan steht dem im März zum Sanierungsgeschäftsführer bestimmten Axel Fischer nur die Personalgeschäftsführerin Susanne Diefenthal zur Seite.
Hilfe für die Kämmerei
Oberbürgermeister Dieter Reiter traut seinem Stadtkämmerer Ernst Wolowicz zwar viel zu, doch nach der Kliniksanierung soll das Unternehmen eben nicht nur wieder rentabel sein, es soll auch die medizinische Versorgung der Münchner sicherstellen.
Die Stadt wird deshalb einen externen Gutachter damit beauftragen, ein Auge auf die „medizinische Architektur“ des Klinikums zu werfen. Der Gutachter soll vierteljährliche prüfen, ob die Kliniksanierung den gewünschten Gang nimmt.
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