Schutz vor Autos: Grüne wollen abgetrennte Radwege

Die Partei will den Radlern in der Stadt das Leben einfacher machen - auch mit abgetrennten Fahrspuren.
Annika Schall |
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Vancouver hat schon geschützte Fahrradspuren.
Flickr/ Paul Krueger Vancouver hat schon geschützte Fahrradspuren.

München - Vier Tote und 247 Schwerverletzte, das ist die Bilanz aus dem vergangenen Radljahr in München. Zu viel befand kürzlich der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und ging mit einer Reihe von Forderungen an die Öffentlichkeit, die Radfahren in der Stadt sicherer machen sollen.

Nun gibt es die erste Reaktion aus dem Münchner Stadtrat auf diesen Vorstoß: Die Grünen beantragten am Freitag mehrere Verbesserungen für Radler.

Alle Vorschläge basieren auf dem Wunsch des ADFC nach sogenannten "protected bike lanes", also Radfahrstreifen, die durch bauliche Maßnahmen vom Autoverkehr abgetrennt sind. Insbesondere in den USA und Kanada kommen diese geschützten Radfahrstreifen bereits häufiger zum Einsatz.

In München dürfte eine flächendeckende Umsetzung aber vor allem an Platzproblemen scheitern, das wissen auch die Grünen. Deshalb fordern sie zunächst die Einrichtung von mindestens zwei Meter breiten Radstreifen in möglichst vielen Straßen.

Ein Modellprojekt für die geschützten Radspuren kann sich die Partei trotzdem vorstellen. So beantragen die Grünen, noch für dieses Jahr eine solche Spur einzurichten, vorzugsweise an einer Stelle, an der viele Radler unterwegs sind und an der es keine Parkplätze am Straßenrand gibt. Eignen würde sich aus Sicht der Grünen zum Beispiel die Maximilianstraße zwischen Isar und Altstadtring.

Neues Lieferkonzept gegen Transporter auf Radwegen

Ein weiterer Antrag soll den ewigen Konflikt zwischen Lieferverkehr und Radlern in der Stadt lösen. Denn allzu häufig parken Lieferwägen auf Radwegen. Weichen die Radler aus, wird es für sie selbst und oft auch für Fußgänger gefährlich.

Deswegen fordern die Grünen nun ein Lieferkonzept für die Stadt. "Mit dem Ziel, dass Radstreifen, Radwege und Gehsteige benutzbar bleiben", wie es in dem entsprechenden Antrag der Partei heißt.

Denkbar wären für die Grünen zum Beispiel Lieferzonen. Hierzu könnte sich Partei vorstellen Parkplätze tagsüber für Lieferungen zu reservieren. In Kooperation mit Läden und Zustellern will die Partei außerdem weitere Möglichkeiten für Lieferzonen ausarbeiten.

Damit die Regeln eingehalten werden, setzen die Grünen zudem auf verstärkte Kontrollen. "Dies würde auch helfen, um dem weit verbreiteten Parken in zweiter Reihe durch Lieferdienste Einhalt zu gebieten", heißt es. Auch hier soll zunächst ein Modellprojekt Aufschluss über die Machbarkeit der Idee geben.

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