Schummel-Gutti wirbt für Paulaner

Ein Film im Internet macht Reklame fürs Derblecken am Nockherberg. Darin sucht das Guttenberg-Double aus dem Singspiel nach weiteren unrechtmäßig erworbenen Titeln.
Anne Kathrin Koophamel |
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Ein Film im Internet macht Reklame fürs Derblecken am Nockherberg. Darin sucht das Guttenberg-Double aus dem Singspiel nach weiteren unrechtmäßig erworbenen Titeln – und wird fündig.

München - Die Szene spielt im Kellerbüro. Hier will der Mann, der sich als Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg zu erkennen gibt, „reinen Tisch” machen. Er untersucht seine Mappe mit persönlichen Auszeichnungen – und prüft, ob er nach dem Doktortitel weitere Würden abgeben muss. Er wird fündig: Sein Seepferdchen-Schwimmabzeichen von 1977 könne er nicht behalten: „25 Meter bin ich wahrlich nicht geschwommen.”

 Und auch die Sache mit dem Sonnenblumen-Bild, das die Unterschrift „Karl Theo” trägt, müsse er jetzt klarstellen: Urheber sei ja ein gewisser „Vincent”. Van Gogh, also. Die Szene ist natürlich ein gespielter Witz. Einer, der einen Vorgeschmack auf das Singspiel am Nockherberg gibt: Guttenbergs-Double Stefan Murr inszeniert sich als Ex-Minister, um damit für das Derblecken von Paulaner am 23. März zu werben. Das Zweieinhalb-MinutenFilmchen ist auf der Facebook-Seite „NockherLeaks” zu sehen.

Die Autoren reagieren mit dem Schummel-Gutti schnell auf den Rücktritt. Ideen gibt es schon seit vergangener Woche, als Singspiel-Chef Alfons Biedermann mit dem Komponisten Martin Lingnau einen Plan B erarbeitet hat. Dieser löst jetzt die erste Fassung ab. Bis dahin mussten die Schauspieler doppelten Text lernen. Dass die Rolle Guttenbergs ganz aus dem Singspiel gestrichen wird, war keine Option. „Der Nockherberg ist immer auch ein Rückblick auf das Jahr, und das hat Guttenberg mitgeprägt”, sagt Paulaner-Sprecherin Birgit Zacher.

Doch musste natürlich bei der Figur Guttenberg nachgebessert werden, etwa die Liedtexte. Das Singspiel-Konzept – eine Verleihung des „Goldenen Ude” – bleibt, ebenso wie das Bühnenbild. „Es werden nur Dialoge verändert”, sagt Zacher. Damit bleibt auch die Figur von Freifrau Stephanie erhalten: Sie soll mit anderen Polit-Gattinnen wie Michelle Obama oder Carla Bruni um eine Auszeichnung kämpfen. Ob der echte ehemalige Minister zum Anstich erscheinen wird, ist unklar, aber eher unwahrscheinlich. „Die Einladung geht immer an das Verteidigungsministerium”, sagt Zacher. Dessen Hausherr ist jetzt Thomas de Maizière.

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