Schulreferent dringend gesucht
MÜNCHEN - Bislang gibt es für den Posten noch keinen echten Favoriten – die Bewerbungsfrist endet heute. Sind solche Ämter nicht mehr attraktiv genug?
Die Stadt tut sich offenbar schwer, einen neuen Schulreferenten zu finden. Im Herbst soll der Stadtrat die neue Regierungsmannschaft an der Seite von OB Christian Ude wählen – aber für die bisherige Stadtschulrätin Elisabeth Weiß-Söllner (63) ist noch kein Nachfolger gefunden. Die Bewerbungsfrist für den Posten läuft heute aus.
Rot-Grün muss sich auf einen gemeinsamen Personalvorschlag verständigen. Doch bislang hat sich noch kein klarer Favorit herauskristallisiert – auf beiden Seiten nicht. Das Rennen ist offen.
8700 Euro verdient der neue Schulreferent
Bereits vor der Sommerpause hatte OB Ude geklagt: „Es gibt einen personellen Mangel, der einem Angst machen könnte.“ Ist der Posten als Stadtminister nicht attraktiv genug? „Das ist ein harter Job“, erklärt Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD). „Und dafür ist er vergleichsweise nicht supergut bezahlt.“
8700 Euro brutto würde der neue Schulreferent verdienen. Dafür müsste er das größte Referat der Stadtverwaltung mit insgesamt 11500 Mitarbeitern leiten. Eine 60-Stunden-Woche und viel öffentliche Aufmerksamkeit sind ihm sicher. Es scheint so, als ob manchem potentiellen Kandidaten die Bezahlung bei so viel Verantwortung nicht gut genug ist. „Ich glaube, dass wir mit solchen Ämtern zunehmend Probleme bekommen“, sagt auch SPD-Fraktionschef Alexander Reissl. Das Problem: Es ist nicht möglich, beim Verdienst nachzubessern – der ist gesetzlich festgeschrieben.
Jetzt werden die eingegangenen Bewerbungen von SPD und Grünen gründlich geprüft.
Julia Lenders