Schuhbeck: Was hinter den Gerüchten steckt

Schuhbeck wehrt sich gegen übles Gerede. Schuhbeck ist nicht der einzige Top-Koch, der solchen Verleumdungen ausgesetzt ist. Ein Mythenforscher erklärt, wie es entsteht.
MÜNCHEN - Starkoch Alfons Schuhbeck kämpft gegen Gerüchte. Die besagen: Er würde in seinen Südtiroler Stuben Gästen per Schreiben mit der Rechnung weitere Reservierungen untersagen – weil sie untereinander von ihren Tellern probiert hätten (AZ berichtete). „Totaler Schmarrn”, schimpft Schuhbeck und setzt 5000 Euro Belohnung für denjenigen aus, der ihm einen solchen Rauswurf-Brief bringt.
Schuhbeck ist nicht der einzige Top-Koch, der solchen Verleumdungen ausgesetzt ist. Bleibt die Frage, wie derlei Gerüchte entstehen. Die AZ hat dazu mit Mythenforscher Bernd Harder von der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften gesprochen. Der Forscher erklärt das so:
Ego-Pflege: „Jeder hat gerne etwas zu erzählen, und wer nichts zur täglichen Kommunikation beizutragen hat, gilt schnell als langweilig.”
Sicherheit: „Das Gerücht oder die moderne Sage hat den Vorteil, dass man sich den Inhalt zu eigen machen kann, ohne die Gewährleistung dafür übernehmen zu müssen: Man gibt ja nur wieder, was man von anderen gehört hat.”
Motiv: „Vielleicht gehen die Sterneköche den Leuten auf die Nerven durch ihre mediale Dauerpräsenz. Vielleicht geht es um Neid.”
Wahrheitsgehalt: „Gerüchte sind keine Realität – aber sie deuten sie, und zwar in dem Sinne, den man selbst gerne glauben möchte.”