Schüler treten in Streik

Sie wollen endlich mitreden - nicht nur bei der Wandfarbe im Klassenzimmer. Münchens Schüler gehen jetzt auf die Straße, um auf die Missstände in der Schulpolitik aufmerksam zu machen.
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Petra Schramek Illustration

MÜNCHEN - Sie wollen endlich mitreden - nicht nur bei der Wandfarbe im Klassenzimmer. Münchens Schüler gehen jetzt auf die Straße, um auf die Missstände in der Schulpolitik aufmerksam zu machen.

Überfüllte Klassen, zu wenig Lehrer, Turbo-Abitur und Studiengebühren – Bayerns Schüler haben die Nase voll und deshalb wollen sie den Bildungspolitikern die Zähne zeigen und haben für Mittwoch zum ersten Schulstreik für bessere Bildungschancen aufgerufen. Viel zu melden haben Bayerns Schüler nicht. „Wir dürfen höchstens mitreden, wenn es darum geht, die Klassenzimmer in einer neuen Farbe zu streichen“, kritisiert Chris Rochow, Schüler der K13 am Käthe-Kollwitz-Gymnasium und einer der Initiatoren des Streiks. Für modernen Unterricht, mehr Lehrer und mehr Bildungschancen wollen sie am Mittwoch auf die Straße gehen. „Wir wollen eine moderne und gerechtere Schule“, betont Fabian Bennewitz, 13. Klasse Gymnasium Tutzing. „Bereits in der 4. Klasse werden die Schüler selektiert, noch bevor sie sich richtig entwickeln können. Diese Trennung zieht sich dann durch ihr ganzes Leben.“ Streikende Schüler bewegen sich juristisch auf dünnem Eis. Die Teilnahme wird als unentschuldigtes Fehlen vom Unterricht gewertet. „Jedem Schulleiter ist es selbst überlassen, wie er darauf reagiert“, betont Ludwig Unger, Sprecher im Kultusministerium. Es drohen Schulstrafen bis hin zu einem verschärften Verweis. An manchen Schulen sollen, wie es heißt, Proben für Mittwochvormittag angesetzt worden sein, damit die Zahl der streikenden Schüler nicht überhand nimmt. Die Initiatoren des Schülerstreiks rechnen dagegen trotzdem mit rund 1000 Teilnehmern. Treffpunkt ist um 9 Uhr der Geschwister-Scholl-Platz. Von dort aus werden die Schüler durch Schwabing an mehreren Schulen vorbei bis vor das Kultusministerium am Wittelsbacherplatz ziehen.

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