Schüler berichtet: So rettete ich einen Wiesn-Besucher aus dem S-Bahngleis

Ein betrunkener Amerikaner fällt am Samstag auf die Gleise am Marienplatz. Der 16-jährige Schüler Kevin Richter bekommt den Sturz mit und reagiert vorbildlich. In der AZ erzählt er, wie der Vorfall ablief.
Lukas Schauer |
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Er reagierte vorbidlich: Der Schüler Kevin Richter rettete einen Wiesn-Touristen aus dem Gleisbett.
imago, privat Er reagierte vorbidlich: Der Schüler Kevin Richter rettete einen Wiesn-Touristen aus dem Gleisbett.

München - Er reagierte geistesgegenwärtig und rettete einem 45-Jährigen damit vermutlich das Leben: Kevin Richter (16) war Samstagnacht auf dem Heimweg, als er am Marienplatz Zeuge eines Gleissturzes wurde. Ein Amerikaner war – volltrunken von der Wiesn kommend– hinter eine stehende S-Bahn gefallen.

Der Fachoberschüler erzählt: "Als die S2 einfuhr, verabschiedete ich mich von einem Freund und stieg ein. Der Herr torkelte in Richtung der Gleise. Plötzlich fingen Polizisten (die im Rahmen ihres Wiesn-Dienstes am Marienplatz waren, d. Red.)  an zu rufen, er solle stehen bleiben. Ich zog sofort die Notbremse". Damit verhindert der 16-Jährige nicht nur die Anfahrt der schon abfahrbereiten S2, sondern auch, dass nachfolgende Züge in den Bahnhof einfahren.

Schüler versorgt auf Gleise gestürzten US-Touristen

Und Kevin hilft weiter: "Als einer der Polizisten nach einem Arzt rief, stieg ich aus und eilte zur Hilfe. Ich bin seit neun Jahren Schulsanitäter und absolviere zur Zeit ein Praktikum in der Nothilfe Dachau", so der 16-Jährige. Zusammen mit einer ebenfalls zufällig anwesenden Arzthelferin bringt er den 45-Jährigen in die stabile Seitenlage.

"Wir hielten den Verletzten weiter wach und beruhigten die Ehefrau. Ihr Mann hatte eine leicht blutende Wunde auf der Nase und eine große Beule am Hinterkopf, da er auf den Schienen aufgeschlagen war", schildert der Aushilfs-Sanitäter. Der betrunkene Wiesn-Gänger ist zudem bewusstlos.

Bundespolizei: "Absolut richtiges Verhalten"

Bis zum Eintreffen des von der Polizei alarmierten Notarztes stillen die beiden die blutende Wunde mit einem Taschentuch. Als der Notarzt eintrifft, "übergibt" der 16-Jährige den Patienten – ein vorbildliches Verhalten.

Das bestätigt auch Wolfgang Hauner, Sprecher der Bundespolizeidirektion München: "In so einem Fall ist es absolut richtig, die Notbremse zu ziehen."

Die Bundespolizei eruiert derzeit noch den genauen Ablauf des Vorfalls, klar ist aber auch für die Polizei schon jetzt: "Kevin hat durch sein vorbildliches Verhalten Zivilcourage gezeigt."

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