Schüler (18) fährt Frau tot - und will fliehen
AUBING - Tragischer Verkehrsunfall in Aubing: Am Freitagabend überfuhr ein Schüler (18) eine Frau (64). Der Fahrer floh, doch ein Zeuge nahm die Verfolgung auf - und stellte ihn. Die Frau starb noch am Unfallort.
Freitagabend, gegen 18 Uhr: Es herrschten Regen und Dunkelheit, die Straße war nass, als ein 18-jähriger Schüler aus Gern mit seinem Wagen auf der aubinger Straße stadteinwärts fuhr. Er übersah am Steuer seiner A-Klasse auf Höhe der Hausnummer 63 eine 64-Jährige, die gerade die Fahrbahn überquerte. Der Wagen erfasste die hell gekleidete Neuperlacherin, die mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe stieß und dann verletzt zu Boden geschleudert wurde.
Doch statt zu stoppen und zu helfen, fuhr der Schüler weiter. Ein entgegenkommender Fahrer (46) sah die Frau auf der Fahrbahn liegen und den fortfahrenden Wagen, wendete und nahm die Verfolgung auf. Nach etwa 600 Metern gelang es dem 46-Jährigen, den Schüler mit dem Aufblenden seiner Scheinwerfer zu stoppen.
Währenddessen nahmen sich Passanten des Unfallopfers an und leisteten erste Hilfe. Kurz darauf traf der Notarzt ein. Doch alle Bemühungen scheiterten. Die 64-Jährige starb noch am Unfallort an den schweren inneren Verletzungen, die sie bei dem Zusammenprall mit dem Wagen erlitten hatte.
"Er hat völlig falsch reagiert"
Die Staatsanwaltschaft München ordnete ein unfallanalytisches Gutachten an. Der 18-Jährige Unfallverursacher war nicht alkoholisiert. Er blieb bei dem Unfall unverletzt. Der Schüler war wohl mit der Situation völlig überfordert, hatte noch versucht der Frau auszuweichen und war dann nach dem Unfall in Panik einfach weitergefahren. Polizeisprecherin Sabine Allertseder: „Er ist ein Fahranfänger und hat völlig falsch reagiert.“
Die Aubing Straße blieb während der Aufnahme des Unfalls zwei Stunden lang gesperrt. Aufgrund des mäßigen Verkehrs kam es aber nur zu geringen Verkehrsbeeinträchtigungen.
Die Polizei sucht noch nach Zeugen, die zum Unfallhergang genauere Angaben machen können. Wer Hinweise geben kann, wendet sich an das Unfallkommando, Tel.: 6216-3322, oder jede andere Polizeidienststelle.
