Schockierender Vorfall in München: Schülergruppe misshandelt Mädchen an Realschule – und filmt alles

München - Die Informationslage ist noch dünn, noch stehen viele Details nicht fest. Aber nach bisherigen Erkenntnissen haben am vergangenen Freitag nach Schulschluss bis zu sechs Schülerinnen und Schüler im Teenager-Alter eine Zwölfjährige malträtiert. Geschehen sei das Ganze nach Zeugnisvergabe, als sich die Schüler schon in die Ferien verabschiedet hatten, im Umfeld des Heimeranplatzes. Wo genau, das ist momentan noch nicht klar.
Nach Misshandlungen an Realschule: Zwölfjährige Münchnerin geht mit ihrer Mutter zur Polizei
Die Zwölfjährige kam am Freitagnachmittag mit ihrer Mutter zur Polizei, um den Vorfall anzuzeigen. Sie gab an, Brandwunden zu haben, die mutmaßlich von Zigaretten stammen, dazu habe sie Kratzer und mehrere blaue Flecken von Schlägen erlitten. Offenbar sind die Verletzungen zu dem Zeitpunkt noch nicht ärztlich attestiert gewesen. Am Montag ging sie dann mit ihrem Vater zur Schule, um die Leitung über den Vorfall zu informieren.
Extremes Mobbing: An der Carl-von-Linde-Schule herrscht Fassungslosigkeit
Die Polizei ermittelt derzeit intensiv und versucht, die Details zu klären. Sechs Teenager sind momentan im Fokus, die an der gleichen Schule sind wie das Mädchen, nämlich an der städtischen Carl-von-Linde-Realschule.
An der Schule herrscht Fassungslosigkeit. Laut dem Referat für Bildung und Sport (RBS) sei man dort auch deshalb von dem Vorfall schockiert, weil aus Erfahrung eigentlich ein sehr guter, friedlicher und freundlicher Umgang zwischen Schülern üblich sei. Daher sei der Vorfall kaum nachzuvollziehen.

Polizei und Kriseninterventionsteam sind seit Wochenbeginn in der Carl-von-Linde-Schule
Man organisiere und leiste an der Carl-von-Linde-Realschule zudem auch regelmäßig sehr viel Aufklärungsarbeit bezüglich Datenschutz, Recht an Bildern und im Umgang miteinander und mit sozialen Netzwerken. Umso verwunderlicher sei die Misshandlungsvorwürfe des Mädchens.
Der Schulleiter sei laut RBS seit Montag an der Schule und spreche mit allen Stellvertretern und Instanzen. Schulpsychologen hätten bereits Kontakt zur Zwölfjährigen und kümmerten sich um sie. Auch Polizei und das Kriseninterventionsteam sind laut RBS seit Wochenbeginn vor Ort.
Die Hauptverdächtigen, Mädchen sowie Jungen, seien ebenfalls an der Schule gewesen und hätten Gespräche mit der Schulleitung geführt. Sie haben vorerst Hausverbot, bis der Vorfall vollständig geklärt worden ist. Falls sich die Vorwürfe bestätigen, stehe nach einem Disziplinarverfahren auch ein Schulverweis zur Debatte.
Die Münchner Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung
Die Polizei ermittelt momentan wegen gefährlicher Körperverletzung gegen sechs tatverdächtige Mädchen und Jungen. Unklar ist auch, ob sie strafmündig sind. Es muss also geklärt werden, ob sie überhaupt schon 14 Jahre alt sind oder jünger. Im Raum stehen auch Verdachtsmomente der Nötigung, Bedrohung und Beleidigung.