Schneebilder aus München: Flockenfreude und Flockenfrust

So einen schneereichen Winter gab's in der Stadt schon lange nicht. Für Freizeitsportler und Kinder ein Traum, für Auto-, Rad-, Bus- und Bahnfahrer eher nicht.
von  Nina Job, Ralph Hub
Skisport vor der Haustüre: Hausverwalterin Sonja Riederer gleitet durch die Isarauen.
Skisport vor der Haustüre: Hausverwalterin Sonja Riederer gleitet durch die Isarauen. © Daniel von Loeper

München - Schnee, Schnee und noch mehr Schnee! Bis Dienstag Nachmittag hörte es gar nicht mehr auf zu rieseln. Dicke Schneeflocken legten über Nacht eine etwa 30 Zentimeter dicke Schicht auf Häuser, Autos, Fahrräder, Straßen und Wege. Winterwunderstadt!

München: Erstmal Schnee schippen und Auto freischaufeln

Das bedeutete für viele nach dem Aufstehen erst einmal: Schnee schippen und Auto freischaufeln. Für andere: Langlaufski anschnallen und ab in den Englischen Garten oder an die Isar.

Lassen sich nicht abschrecken: die Eisbachsurfer.
Lassen sich nicht abschrecken: die Eisbachsurfer. © Sven Hoppe/dpa

Die Räumfahrzeuge kamen im dichten Schneetreiben nicht hinterher. Obwohl laut Baureferat mehr als 600 Fahrzeuge im Einsatz waren. Die ersten waren schon in der Früh um 2 Uhr ausgerückt. Mehrere Autos und auch Busse blieben im Schnee stecken oder kamen den Berg nicht hoch. Radfahrer mussten schieben oder ganz aufgeben, weil Radwege nicht geräumt waren.

Durch Schneemassen vermehrt Störungen im Straßenverkehr

Auch bei der S-Bahn kam es - kaum verwunderlich - zu Störungen. So hatten sich unter anderem auf der Linie der S7 in Richtung Kreuzstraße herabfallende Eisbrocken in einer Weiche verkeilt. Auf der A96 rutschte ein Betonmischer im Stadtgebiet gegen die Mittelleitplanke. Die linke Fahrbahn musste zeitweise gesperrt werden. Verletzt wurde aber niemand.

Sucht er Halt bei Liesl Karlstadt? Ein Schneemann lehnt am Brunnen am Viktualienmarkt.
Sucht er Halt bei Liesl Karlstadt? Ein Schneemann lehnt am Brunnen am Viktualienmarkt. © Daniel von Loeper

Allein von Montagabend bis Dienstagvormittag habe es mehr als 165 Unfälle gegeben, sagte eine Polizeisprecherin. Auch zwei Polizeifahrzeuge waren beteiligt. Es seien aber meist kleinere Blechschäden gewesen, Schwerverletzte habe es in der Stadt nicht gegeben, hieß es. In Neuhausen rutschte ein Linienbus gegen einen Zaun.

Winteridylle am Olympiaturm. Viele Spaziergänger freut's. Hier ist der Weg sogar frisch geräumt.
Winteridylle am Olympiaturm. Viele Spaziergänger freut's. Hier ist der Weg sogar frisch geräumt. © Daniel von Loeper

Beim Friedensengel geriet ein Bus ins Rutschen

Am Harras kamen Autos den Berg nicht rauf. Das Gleiche am Friedensengel: Dort geriet ein Gelenkbus ins Rutschen und knickte in der Mitte ein. Die Feuerwehr musste ausrücken - erst mit reichlich Splitt war die Steigung wieder befahrbar.

Gestreut? Fehlanzeige! In Nebenstraßen ist's rutschig.
Gestreut? Fehlanzeige! In Nebenstraßen ist's rutschig. © Daniel von Loeper

Die vereiste Grünwalder Brücke konnte erst abends wieder freigegeben werden. "Es ist halt Winter", fasste es eine Polizeisprecherin lapidar zusammen. Kinder, viele Spaziergänger und Hobbywintersportler freut's.

Selten genug bleibt in der Stadt mal viel Schnee liegen. Auf den Hügeln herrschten gestern beste Rodelbedingungen. Langläufer konnten ihre Ski mancherorts schon vor der Haustür anschnallen. Probleme mit dem Winterdienst können unter 0889 233-61201 beim Baureferat gemeldet werden.

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