KATWARN für München ausgelöst: Droht am Wochenende ein Hochwasser?
München - Im Südosten Bayerns ist laut Deutschem Wetterdienst (DWD) für diesen Freitag mit unwetterartigem Dauerregen zu rechnen. Für München und das Umland spricht der DWD eine amtliche Warnung vor Dauerregen mit Niederschlagsmengen von 40 bis 60 Liter pro Quadratmeter aus. Für den südlichen Gürtel von Garmisch-Partenkirchen über Rosenheim bis nach Passau gibt es eine Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen. Von heute bis Sonntag werden dort bis zu 90 Liter pro Quadratmeter erwartet.
In den Hochlagen der Alpen fällt dagegen Schnee. Auf Alpen- und Bayerwaldgipfeln ist es zeitweise stürmisch. Am Freitagvormittag ist es stark bewölkt oder bedeckt, zwischen Alpen und Bayerischem Wald regnet es, im Bergland oberhalb etwa 1200 Metern fällt Schnee. Im Tagesverlauf nach Nordwesten hin breitet sich der Regen aus, nur in Unterfranken ist es am Freitag meist trocken. Im Bayerwald und an den Alpen herrschen lokal Temperaturen von maximal 6 Grad Celsius, am unteren Main sind es bis zu 15 Grad.
KATWARN ausgelöst: Hochwasserwarnung für München und Rosenheim
Aufgrund der anhaltenden Regenfälle bis zum Sonntag warnt das Wasserwirtschaftsamt München für die Stadt und den Landkreis im gesamten Einzugsgebiet der Isar vor steigenden Pegelständen. Der Schwerpunkt der Niederschläge solle demnach östlich des Isareinzugsgebiets liegen. In München werde die Meldestufe 1 voraussichtlich am Samstag, den 14.09.24, gegen Mittag überschritten, eine weitere Hochwasserwarnung gibt es bereits auch für den Kreis Rosenheim. Meldestufe 1 steht für ein kleines Hochwasser mit stellenweisen Ausuferungen.
Nach den aktuellen Prognosen müsse damit gerechnet werden, dass die Mangfallpegel in Feldolling und Rosenheim im Laufe des Samstags die Meldestufe 1 überschreiten. Die Inn-Pegel Rosenheim und Wasserburg erreichen nach derzeitigem Kenntnisstand voraussichtlich knapp Meldestufe 1. Auch an den kleineren Gewässern im Landkreis, insbesondere an den Wildbächen, seien erhöhte Abflüsse möglich.
Vor allem im Inn- und Regeneinzugsgebiet sowie in Passau kann laut Hochwassernachrichtendienst Bayern auch Meldestufe 2 auftreten. Bei diesem Stand können Land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet werden und auch leichte Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen auftreten. Vorwarnungen für eine Hochwassergefahr gibt darüber hinaus für den gesamten Südosten Bayerns vom Landkreise Cham über Traunstein, Berchtesgaden bis nach Garmisch-Partenkirchen. In diesen Kreisen wird von Freitag bis Samstagmittag mit dem Erreichen der Meldestufe 1, teilweise Meldestufe 2 gerechnet.
Bis zu 100 Zentimeter Neuschnee in den bayerischen Alpen
Während im Voralpenraum die Pegel steigen, türmt sich in den Höhen der Schnee. Auf dem höchsten Berg Deutschlands wurde am Donnerstagmorgen (12.9.) bereits Schnee geräumt, wie Bilder auf Instagram eindrücklich zeigen. Aber auch unterhalb von 2000 Metern Höhe schneite es schon, wie auf Webcam-Aufnahmen etwa vom Brauneck bei Lenggries zu sehen war.
Die verfrühte weiße Pracht bleibt uns in Bayern auch in den kommenden Tagen erhalten. Die Schneefallgrenze sinkt laut DWD in den Alpen gerade nachts auf bis zu 1000 Meter ab (1 bis 5 Zentimeter Neuschnee). Oberhalb von 1500 Metern prognostiziert der DWD bis Sonntagfrüh 15 bis 30 Zentimeter Neuschnee, in Staulagen des Hochgebirges – vor allem Wetterstein, Berchtesgadener Alpen – bis 50 Zentimeter. In den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen werden häufig bis 40 Zentimeter erwartet, in den Hochlagen oberhalb von rund 2000 Meter sollen örtlich auch die um 100 Zentimeter Neuschnee möglich sein. Der Schnee könne laut Hochwassernachrichtendienst Bayern positive Auswirkungen auf die Hochwassersituation haben, da größere Wassermengen vorerst in den Bergen verblieben und so die Gefahr vor Überschwemmungen sinkt.
Hochwasser in München: Vb-Tief sorgt für hohe Pegelstände
Grund für die aktuellen Extreme in Bayern ist eine sogenannte Vb-Wetterlage, die mitunter Hochwasser im Gepäck hat. Nach Angaben des DWD handelt es sich bei einem Vb-Tief um ein Tiefdruckgebiet, das zumeist von der Adria nordwärts über Österreich und Ungarn nach Tschechien und Polen zieht. Ein Vb-Tief zeigt sich demnach sehr häufig mit Extremwetter, vor allem mit kräftigem Dauerregen im Sommer und Schneefall im Winter.
Das Wetter in Bayern am Wochenende
In der Nacht zum Samstag bleibt es zwischen Allgäu und Oberpfälzer Wald nass, in den höheren Lagen der Alpen schneit es weiter. Tagsüber ist vor allem die Südosthälfte Bayerns von zum Teil kräftigen Regengüssen betroffen, in den höheren Lagen der Alpen fällt Schnee.
Den DWD-Angaben zufolge bleibt es für die Jahreszeit weiterhin zu kühl mit Höchstwerten von nur 8 bis 12 Grad. Ausnahme ist das westliche Franken mit 13 bis 15 Grad. Weiter frischer, stark böiger Wind aus Nordwest.
Sonntag: Extremes Unwetter im Berchtesgadener Land
Die in den Modellen errechneten Regenmengen sind beträchtlich – und die Niederschläge werden uns nach Ansicht der Experten über das Wochenende hinaus bis kommenden Dienstag begleiten.
Bis dahin werden mehr als 100 Liter pro Quadratmeter prognostiziert, vom Allgäu im Westen (120 Liter) bis zum Berchtesgadener Land im Osten (teils über 150 Liter). Gerade für das Berchtesgadener Land spricht der DWD für Sonntagfrüh von einem extremen Unwetter. Der Norden Bayerns bleibe dagegen meist trocken. Den Angaben zufolge sollen sich die Temperaturen in Franken rund um die 15 Grad bewegen.