Schnee im Juni: Olympia-Show in der Allianz Arena

800 Sportler, 5000 Ballons und jede Menge Pulverschnee: München hat für seine Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2018 eine TV-Show mit prominenten Gästen gefeiert. Nun warten die Bayern auf die Entscheidung des IOC.
München - Die Münchner Allianz Arena strahlt nicht wie gewohnt in blau oder rot, sondern in winterlichem weiß. Wo sonst die Profi-Fußballer des FC Bayern und von 1860 München auf grünem Rasen flitzen, glitzert am Samstag eine weiße Decke aus Pulverschnee. Fernseh-Moderator Johannes B. Kerner hat sich extra eine weiße Jacke angezogen. Selbst die aufgestellten Tannenbäume und eine Berghütte neben der Showbühne waren winterlich mit Schnee bedeckt.
Die Münchner Bewerbergesellschaft für die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2018 hatte alles hergerichtet, um vor allem eine Botschaft zu vermitteln: «München ist bereit für Olympia.»
Am 6. Juli entscheidet das Internationale Olympische Komitee (IOC) auf seiner Vollversammlung im südafrikanischen Durban, wo die Wettbewerbe 2018 stattfinden werden. Knapp einen Monat vor der Entscheidung wollten die Bayern ein weiteres Zeichen in Richtung Südafrika setzen. Neben München haben sich auch die südkoreanische Metropole Pyeongchang und Frankreichs Annecy beworben.
«Die Spannung steigt», sagte der Geschäftsführer der Münchner Bewerbergesellschaft, Bernhard Schwank. «Wir stehen gut da und haben gezeigt, dass wir gewinnen können.»
Rund 800 Sportler der verschiedenen Olympischen und Paralympischen Wintersportarten zogen zu Beginn der TV-Show ins Stadion ein - fast wie bei der echten olympischen Eröffnungsfeier. Später symbolisierten 20 Piktogramme, gebildet aus mehr als 5000 farbigen Ballons, die verschiedenen Wintersportarten.
Auch Stars wie der ehemalige Rennrodler Georg Hackl oder die paralympische Biathletin Verena Bentele gaben der Münchner Bewerbung ihre Stimme. «Wir haben gezeigt, dass wir solche Veranstaltungen stemmen können», sagte der dreimalige Olympiasieger Hackl. «Ich bin total begeistert, wie viele Leute heute gekommen sind», sagte Bentele, obwohl noch einige Plätze in der Arena frei geblieben waren. «Wir haben alles hundertprozentig richtig gemacht.»
Kritik an der Münchner Olympia-Bewerbung blieb zumindest an diesem Nachmittag aus. «Jede Sache hat ein Für und Wider», sagte Hackl. «Mittlerweile ist aber klar, dass die Mehrheit dafür ist.»
Bereits am Mittag hatten sich die Wintersport-Fans vor der Arena auf einem Familienfest getummelt. An mehr als 40 Ständen animierten die Veranstalter das Publikum zum Mitmachen: unter anderem mit einer Bobbahn auf Asphalt, einem kleinem Eishockey-Feld und einem Curling-Zelt. Auch die letzte Aktion des Abends gehörte wieder den Zuschauern: Am Ende der Show hielten einige von ihnen weiße und blaue Pappschilder hoch - und bildeten damit den Schriftzug: «See you in Munich 2018» - «Wir sehen uns in München 2018».