Schlimme Nachricht: Mieten steigen immer weiter

Auf Münchens Mieter kommen – schon wieder – schwere Zeiten zu. In den nächsten zwei Jahren werden die Mieten um rund 20 Prozent steigen. Schuld daran ist unter anderem die Wirtschaftskrise.
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„Wir beobachten es mit Sorge“: Rudolf Stürzer Foto: M. Schmalz
Mike Schmalz „Wir beobachten es mit Sorge“: Rudolf Stürzer Foto: M. Schmalz

MÜNCHEN - Auf Münchens Mieter kommen – schon wieder – schwere Zeiten zu. In den nächsten zwei Jahren werden die Mieten um rund 20 Prozent steigen. Schuld daran ist unter anderem die Wirtschaftskrise.

Das prophezeit Rudolf Stürzer vom Haus- und Grundbesitzerverein: „Alle Indikatoren weisen darauf hin, dass es auf dem Wohnungsmarkt in den nächsten Jahren eng und teuer wird.“ Denn seit Banken und Börsen kriseln, haben Kapitalanleger den nicht so renditeträchtigen, aber dafür soliden Immobilienmarkt für sich wiederentdeckt. Weg von der windigen Schiffs- oder Container-Beteiligung, hin zum Wohnblock. Stürzer: „Eine Münchner Immobilie ist die risikoloseste Anlageform, die man sich vorstellen kann.“

Die Folge dieses Trends: Ob gewerbliche Investoren, die ihren Anlegern hohe Rendite versprechen, oder private Käufer, denen die Bank im Nacken sitzt: Neubesitzer müssen nach Stürzers Erfahrung meist alle Mieterhöhungs-Möglichkeiten voll ausschöpfen. „Dadurch wird die Spirale, die vor zwei Jahren in Gang gesetzt wurde, noch mehr angekurbelt“, ist sich der Immobilien-Experte sicher.

Das Schlimmste kommt erst noch - im Jahr 2012

Seit 2006 mussten die Münchner schon Mieterhöhungen von rund 20 Prozent schultern. In den nächsten Jahren rechnet Stürzer mit noch mehr Druck auf dem Immobilienmarkt: Immer weniger neue Wohnungen, steigende Einwohner- und erfreulich hohe Geburtenzahlen sorgen dafür, dass Nachfrage und Angebot immer weiter auseinander klaffen.

Und das Schlimmste kommt noch, wenn der Haus + Grund-Chef Recht behält. Er hat bereits bei Erscheinen des Mietspiegels 2009 kritisiert, dass für das bei Neuvermietungen relevante städtische Zahlenwerk nicht die tatsächliche Entwicklung der Mietpreise, sondern nur der Lebenshaltungsindex verrechnet wurde – und das waren relativ bescheidene 6,25 Prozent (AZ berichtete). 2011 aber darf der Mietspiegel nicht mehr nur weitergeschrieben, er muss komplett neu erstellt werden – und die tatsächlichen Fakten auf dem Mietmarkt berücksichtigen. Deshalb warnt Rudolf Stürzer auch vor einem „bösen Erwachen“ ab 2012: Die Erhöhungen können sich aus derzeitiger Sicht auf über 30 Prozent summieren.“

Rudolf Huber

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