Schlepper-Sternfahrt: 2.000 Bauern demonstrieren am Odeonsplatz

Im ganzen Land sind Bauern am Dienstag zum Protest aufgerufen, auch München beteiligt sich. In der Stadt kommt es deshalb zu Verkehrsbehinderungen und Staus.
von  dpa/AZ
Traktoren in der Schellingstraße in München - unweit vom Odeonsplatz.
Traktoren in der Schellingstraße in München - unweit vom Odeonsplatz. © AZ

Im ganzen Land haben Bauern am Dienstag zum Protest aufgerufen, so auch in München. Tausend Traktoren legten die Innenstadt lahm.

München - Hunderte Landwirte sind am Dienstag mit Traktoren zu Bauernprotesten in Bayern gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung gefahren. Mit Aktionen unter anderem in  Würzburg und Bayreuth.

Und auch in München wurde protestiert. "Auf geht's nach München! Kommt mit oder ohne Schlepper! Nur gemeinsam können wir was erreichen!", so die Initiatoren, die bereits für 11 Uhr zu einer Schlepper-Sternfahrt am Odeonsplatz aufgerufen hatten. 

2.000 Bauern demonstrieren in München

Aus diesem Grund waren mehrere Traktorkonvois in Richtung Innenstadt unterwegs, wie die Münchner Polizei am Vormittag mitteilte. Im gesamten Stadtgebiet kam es zu Verkehrsbehinderungen. Die Beamten zählten bis Mittag rund 2.000 Teilnehmer mit gut 1.000 Traktoren.

Die seit Jahren unter Einkommensverlusten leidenden Bauern sind vierlorts verärgert, weil EU und Bundesregierung die Umweltauflagen in den vergangenen Jahren stetig verschärft haben. Gleichzeitig stellen alljährlich Tausende von Bauern den Betrieb ein, weil sich die Landwirtschaft immer weniger lohnt.

Die Initiative beklagt außerdem "permanente negative Stimmungsmache" und "Bauernbashing". Das richtet sich vor allem gegen die Vorwürfe von Umweltschützern und Politikern, dass die konventionelle Landwirtschaft schlecht für Natur, Umwelt und Trinkwasser sei.

"Unsere bayerischen Landwirte verdienen keine Pauschalverurteilungen als Tierquäler, Subventionsempfänger oder Umweltsünder", sagte der landwirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag im Hinblick auf die Proteste. Auch Politiker der Freien Wähler, SPD und AfD zeigten Verständnis für die Sorgen der Landwirte.

Von der Protestbewegung überrascht wurde nicht zuletzt der Deutsche Bauernverband, der an der Organisation der Demonstrationen nicht beteiligt war.

In Bayern hatte in den vergangenen Monaten auch die öffentliche Debatte über das Volksbegehren "Rettet die Bienen" für zusätzliche Verstimmungen unter vielen Landwirten gesorgt. Sie monierten, dass sie in der Diskussion oft als Alleinverantwortliche für das Artensterben dargestellt wurden und gleichzeitig. Um das Verhältnis zu den Bauern wieder zu entspannen, beschloss die Staatsregierung nicht nur das Volksbegehren, sondern in einem "Versöhnungsgesetz" auch Hilfen für die Landwirte. Zuletzt betonte CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder auch auf dem CSU-Parteitag, dass seine Partei auf ein gutes Verhältnis mit den Landwirten angewiesen sei.

 

 

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